Geflüchtete in Wuppertal Per Schatzkarte die neue Heimat erkunden

Wuppertal · Wie kam es, dass Tuffi aus der Schwebebahn fiel? Warum stehen in der Stadt überall Pinguine herum? Und was hat Friedrich Engels mit Wuppertal zu tun? Antworten auf diese Fragen bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Stadtrallye für Geflüchtete aus dem ehemaligen „Art Hotel“ in Heckinghausen.

 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Engels-Denkmal.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Engels-Denkmal.

Foto: Johanniter/Katharina Brunsing

Johanniter-Mitarbeiterin Katharina Brunsing hat die Veranstaltung gemeinsam mit Hobby-Stadtführer Thomas Klaus geplant. Die Johanniter betreiben die Unterkunft im Auftrag der Stadt Wuppertal. Katharina Brunsing richtet dort regelmäßig Projekte wie diese vor allem für Kinder und Familien aus, damit sie ihre Umgebung, aber auch die deutsche Kultur und Traditionen kennenlernen.

„Mit sechs Kindern und neun Erwachsenen, die aus der Ukraine geflüchtet waren, waren wir bei unserer Stadtrallye an verschiedenen Stationen in Heckinghausen, Oberbarmen und Barmen unterwegs. Dort hat Thomas Klaus auf sehr lebendige Art Informationen über Wuppertal vermittelt“, berichtet sie. „Anschließend gab es immer eine interaktive Aufgabe zu erfüllen – zum Beispiel Tuffis Gewicht mit der richtigen Anzahl an Personen darstellen oder eine Wasserprobe aus der Wupper entnehmen.“

Für jede erfüllte Aufgabe bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Teil einer Karte, mit der sie schließlich zurück zur Unterkunft geführt wurden, wo ein Schatz (ein Karton mit Schwebebahn-Gummibärchen) gefunden wurde. Sprachprobleme gab es dabei keine: Johanniter-Mitarbeiter Naum Schnittmann hat während der Veranstaltung für die Übersetzung ins Ukrainische gesorgt.

„Wir hatten einen schönen Tag und haben viel gelacht. Ich konnte viel Neues lernen, zum Beispiel wusste ich nicht, dass Wuppertal früher einer der größten Industrieregionen Europas war“, berichtet Andrii (29 Jahre). Für Danyil (11 Jahre) war das Ergebnis der Schatzsuche das Größte: „Am besten war es, den Schatz mit den Schwebebahn-Gummibärchen zu finden.“

Die Stadtrallye ist Teil des Integrationsprogramms der Johanniter für Kinder und ihre Eltern in der Notunterkunft. Zusammen mit drei Kolleginnen und Kollegen hat Katharina Brunsing dieses Jahr schon Besuche bei Feuerwehr und Polizei sowie Ausflüge in die Hardt-Anlagen sowie in den Tierpark in Solingen organisiert. Außerdem macht das Team Spiel- und Bastelangebote für Kinder. Kürzlich konnten Kürbisse geschnitzt und Kastanienmännchen gebastelt werden. Das nächste Highlight ist eine Halloween-Party, für die aktuell Verkleidungen gestaltet werden.

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