Erste Bilanz der Initiative „25 für 25“ Schneidewind für weitere Mobilitätsexperimente offen

Wuppertal · Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hat eine positive Bilanz seiner Mobilitäts-Initiative „25 für 25“ gezogen. Ein entsprechender Bericht liegt seit Dienstag (24. Oktober 2023) dem Verkehrsausschuss vor, der am 31. Oktober tagt.

Die Umnutzung des Platzes am Kolk ist aus Sicht des Oberbürgermeisters gelungen.

Die Umnutzung des Platzes am Kolk ist aus Sicht des Oberbürgermeisters gelungen.

Foto: Christoph Petersen

Bis zum Jahr 2025 sollen 25 große bzw. kleine Maßnahmen zeigen, was mit gemeinschaftlichem Experimentiermut möglich ist. „Viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler haben mir den Wunsch signalisiert, dass wir Ideen auch einfach einmal umsetzen sollten, statt immer zuerst die ganz großen Konzepte zu stemmen, aus denen dann oft nichts wird“, begründet Schneidewind seine Initiative. Wuppertal stehe mit der Schwebebahn für „mutige, unkonventionelle Mobilität“. Im März hatte der OB die Initiative in der Elberfelder City-Kirche öffentlich vorgestellt und angekündigt, zweimal im Jahr über Fortschritte zu berichten.

Die von Schneidewind ausgewählten Projekte reichen von Verkehrsberuhigung und höherer Aufenthaltsqualität bis zu regionalen Kooperationen und bundesweiten Initiativen, zum Beispiel zum Thema „Autonomes Fahren“. Dabei sind kleinere, aber symbolträchtige Bausteine: etwa Parkplätze zu Aufenthalts- oder Gastronomieflächen umzuwidmen oder mehr Bänke aufzustellen. Aber auch große Vorhaben wie die Umgestaltung der Heckinghauser Straße, für die nun mehrere Varianten zur Diskussion stehen. Auch eine gesperrte Kaiserstraße, Vorschlag der Bürgerinitiative „Vision Vohwinkel“, würde Schneidewind gerne im kommenden Jahr für eine Weile testen: „Beim Vohwinkeler Flohmarkt ging das ja auch."

Persönliches Highlight des ersten Halbjahres ist für den Oberbürgermeister der Platz am Kolk. „Was da für eine Eigendynamik entstanden ist, zeigt mir ganz deutlich, dass wir solche Experimente einfach öfter wagen müssen“, so Schneidewind. Eine Woche sollte ursprünglich aus dem Parkplatz ein autofreier, begrünter Begegnungsort für Aktionen werden. „Dann wurde dieser Denkanstoß so begeistert angenommen, dass an ein Zurück einfach nicht mehr zu denken war.“ Dass am Ende die Marktgemeinschaft aufgrund der Atmosphäre zwischen Postboutique-Hotel und sanierter Kirche dort einen guten Ort für ihre Stände gefunden habe, mache die Geschichte perfekt: „Da sieht man mal, was aus einem kleinen Impuls werden kann.“

Hervorheben möchte der Oberbürgermeister außerdem die Entwicklung der Fahrradstraßen: „Nachdem fast 20 Jahre zwischen der ersten Wuppertaler Fahrradstraße in der Luisenstraße und der zweiten in der Neuen Friedrichstraße lagen, haben wir jetzt die nächsten fünf in der Mache (Tönniesstraße, Rutenbecker Weg, Luhnsstraße, Herderstraße, Hardtufer).“

Wuppertal verfüge seit dem Start der Initiative über mehr Mobilstationen, Fahrradständer, Bänke und barrierefreie Haltestellen. Die Nutzung ehemaliger Parkplätze für Außengastronomie werde fortgesetzt. Der BUGA-Radrundweg sei bei den Ministerien mit Blick auf Förderung präsentiert und die Park-Promenade zwischen Barmer Anlagen und Nordpark konkretisiert worden.

Ein besonderer Dank des Oberbürgermeisters geht an das Verkehrsressort, das für die meisten der Fortschritte verantwortlich ist, oft in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren aus der Stadt: „Gerade diese Zusammenarbeit bewährt sich.“

Eine besondere Veranstaltung mit Mobilitätsbezug sei der „Tag des guten Lebens“ in Oberbarmen gewesen: „Er hat durch die Sperrung der Berliner Straße und die Einrichtung von ,Super-Blocks‘ am 4. Juni die hohe Aufenthaltsqualität in Oberbarmen gezeigt. Ähnlich wie beim Platz am Kolk gerade da, wo man solche Aufenthaltsqualität nie vermutet hätte.“ Der Tag habe damit Anregung für weitere Verkehrs- und Quartiersexperimente auch in anderen Stadtteilen gegeben: „Auch in Oberbarmen haben die Menschen den gewonnenen Freiraum begeistert angenommen. Die Stimmung war einfach toll.“

Schneidewinds Resümee nach den ersten sechs Monaten seiner Mobilitäts-Initiative: „Die Wuppertaler machen uns Mut. Da geht noch mehr.“

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