Einbruchsstatistik Nachbarn schlagen Alarm

Wuppertal · Die Zahl der Wohnungseinbrücke stagniert in Wuppertal. Aufmerksame Nachbarn und bessere Sicherungen vereiteln viele Versuche. Dafür registriert die Polizei im Tal immer mehr Taschendiebstähle.

 Symbolfoto.

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Foto: Polizei

Insgesamt liegt Wuppertal bei der Kriminalitätsrate landesweit auf dem achten Platz der Kriminalitätsstatistik. Sicherste Stadt in NRW ist und bleibt Recklinghausen und auch in Remscheid und Solingen geht es "friedlicher" zu.

"Dass nach einem dramatischen Anstieg der Wohnungseinbrüche im Jahr 2015 die Zahlen nun stagnieren, liegt an der Mitarbeit der Bevölkerung. Viele Einbrüche bleiben beim Versuch stecken, da aufmerksame Nachbarn Alarm schlagen, Häuser und Wohnungen besser geschützt werden, unsere Aufklärungsquote gestiegen ist", so Kriminaldirektor Ronald Bäumler, der zusammen mit Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher die Jahresstatistik 2016 vorstellte. Erfreulich ist außerdem die Tatsache, dass es in der Jugendkriminalität und bei Rauschgiftdelikten ebenfalls einen leichten Rückgang zu verzeichnen gibt.

Zugenommen haben jedoch die Taschendiebstähle, die kaum aufzuklären sind. "Das sind keine spontanen Delikte, hier haben wir es mit Profis zu tun, die von Stadt zu Stadt reisen, bei Märkten oder in Einkaufszentren ihre Opfer finden und gezielt ausnehmen", erklärt Bäumler.

Ein noch größeres Problem aber ist die Zunahme von schwerer Körperverletzung in der Öffentlichkeit, hier stieg die Quote um 23 Prozent. "Woran das liegt, können wir nicht sagen", muss Bäumler einräumen, "es gibt dabei keinen so genannten Brennpunkt, die Delikte verteilen sich über das ganze Stadtgebiet." Oft sei Alkohol im Spiel, aber die Bereitschaft, einen anderen Menschen tätlich anzugehen, sei erkennbar größer geworden. Außerdem seien die Fälle von häuslicher Gewalt spürbar angestiegen — ein Phänomen, das die Polizei mit der verstärkten Bereitschaft erklärt, solche Delikte anzuzeigen.

"Auch Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger bei uns wohnen, haben mittlerweile Vertrauen zur Polizei und wenden sich an uns, wenn sie Hilfe brauchen", hat Bäumler festgestellt. Einen Anstieg in der Kriminalitätsstatistik durch den Zuzug von Flüchtlingen kann die Polizei hingegen nicht verzeichnen.

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