"Mit Farben erzählen"

Wülfrath / Wuppertal · In Wülfrath hilft ein spannendes Kunstprojekt Flüchtlingen, Flucht und traumatische Vergangenheit mit Hilfe von Malerei zu überwinden. Was noch fehlt, sind Aktive aus der Kalkstadt.

 Flüchtlinge und Mitglieder der Initiative „INGA“ präsentieren die Resultate des Kunstprojekts „Mit Farben erzählen“.

Flüchtlinge und Mitglieder der Initiative „INGA“ präsentieren die Resultate des Kunstprojekts „Mit Farben erzählen“.

Foto: Klaus-Ulrich Grigo

Kunst kann über kulturelle Unterschiede Brücken bauen. Farben können dabei die Sprache ersetzen. Das waren die Ausgangsgedanken für ein Malprojekt mit Flüchtlingen, die in Wülfrath leben. Die Ergebnisse sind am Zeittunnel bis zum 19. August zu betrachten.

"Es ist nur kleine Kunst, die wir bieten. Aber die Malerei diente uns als Instrument, die Flüchtlinge in Wülfrath kennenzulernen"; berichtete Claus Klingler, der mit seiner Frau Elke Voß-Klingler das Kunstprojekt ins Leben rief, in der vergangenen Woche im Verwaltungsflur des Zeittunnels, wo die 30 Bilder ausgestellt werden.

Den Kontakt zu den Asylbewerbern stellte die Initiative "INGA" her, die auch die benötigten Materialien bezahlte. Die Staffeleien entlieh sich das Künstlerehepaar beim "Offenen Atelier" der "Bergischen Diakonie Aprath", um an zehn Abenden mit Acryl, Bleistift, Pappe und Leinwand gemeinsam zu malen.

"Obwohl wir unter dem Titel 'Mit Farben erzählen' alle in Wülfrath und Umgebung lebenden Menschen eingeladen hatten, beteiligte sich kein Wülrather an unserem Projekt. Das war schade", erklärte Elke Voß-Klingler, die über die Themenvielfalt der Bilder überrascht war.

Dabei reicht die Palette von Eindrücken der Flucht über Landschaftsbilder bis zum Manga-Comic. Dieses Spektrum ergab sich, weil im Projekt kein Vorgaben genannt wurden. Lediglich für die technische Unterstützung bei der Handhabung der Malutensilien sorgten Klinglers. "Beeindruckend für uns war, dass in den Malstunden nicht nur das eigne Schicksal zutage trat, sondern auch fröhliche Dankbarkeit und Optimismus für die Zukunft", sagte Klingler, der mit seiner Frau nunmehr ein nächstes Projekt plant. Ab dem 23. September wird sich die neue Gruppe im Niederbergischen Museum treffen. Dann will man unter dem Motto "Jeder hat seinen Platz" Kunstwerke schaffen. Dazu benötigt man gebrauchte Holzstühle, die im Museum abgegeben werden können.

"Wir hoffen auf viele Wülfrather Stühle und die Bereitschaft sich aktiv an dem Kunstprojekt zu beteiligen", so schließlich Klingler.

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