Am Morgen hatte Stadtdirektor Matthias Nocke seiner neuen Chefin und ehemaligen Gegenkandidatin den Generalschlüssel mit den Worten „Herzlich willkommen in Deinem Rathaus. Alle freuen sich und sind gespannt wie ein Flitzebogen“ übergeben. Der passt unter anderem zu den Räumen, in denen das Team arbeitet, das Scherff im OB-Büro um sich versammelt. Dessen Leitung übernimmt Florian Kötter ein Mann, der seit 25 Jahren hier aktiv ist, die bisherigen vier hauptamtlichen Oberbürgermeister begleitet hat und als „der“ Gremienspezialist im Rathaus gilt.
„Ich habe mit ihm als Pate meiner Bezirksvertretung drei Jahre lang sehr gut zusammengearbeitet“, blickt Scherff auf Erfahrungen in ihrer Rolle als Cronenberger Bezirksbürgermeisterin zurück. Als persönlichen Referenten hat sich Miriam Scherff Rémi Teichmann ausgesucht, der zuletzt im Haupt- und Personalamt der Stadtverwaltung Aufgaben im Bereich Organisationsmanagement wahrgenommen hat. (Bilder)
Neue OB Miriam Scherff
Hinzu kommen diverse Stabsstellen, die sich zahlenmäßig in etwa auf dem Niveau unter Uwe Schneidewind bewegen, aber deutlich anders ausgerichtet sein sollen. Die dort angesiedelten Referenten sollen maßgeblich dazu beitragen, die Oberbürgermeisterin über alles auf dem Laufenden zu halten, was in Verwaltung und Politik passiert.
Eine dieser Stellen (noch nicht besetzt) soll das städtische Wirtschaftsressort, die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing koordinieren. Das hatte Scherff schon im Wahlkampf angekündigt und damit für Diskussionen gesorgt, weil alle drei Bereiche bisher eigenständig geführt werden.
Scherff, die sich nach dem Medientermin auf eine Rundreise durch das Rathaus begab, heute dazu: „Ich sehe da keine Probleme, die Verantwortlichen werden ja mitgenommen.“ Es gehe darum, zu koordinieren, wer genau was macht und Dinge zu verbessern. Beispiel: „Wir vernachlässigen den Tourismus bisher.“
Seit der Wahl hatte sie zwei ausführliche „Übergangsgespräche“ mit ihrem Amtsvorgänger Uwe Schneidewind geführt sowie erste Zusammenkünfte mit Beigeordneten, Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt, aber auch Unternehmen und Institutionen besucht. Der erste repräsentative Termin als Oberbürgermeisterin war am Sonntag der Geburtstagsbesuch bei der 100-jährigen Wuppertalerin Margot Seidel, die immer noch einmal in der Woche beim ASV die Boule-Kugel wirft.