Kinderbetreuung: ver.di mahnt Konzept an

Wuppertal · Die Gewerkschaft ver.di wirft der Stadt Wuppertal mit Blick auf den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze eine "verfehlte Personalpolitik" vor. Die Lage werde sich "nicht verbessern, sondern eher verschlechtern", so Daniel Kolle, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Wuppertal-Niederberg.

 ver.di-Geschäftsführer Daniel Kolle.

ver.di-Geschäftsführer Daniel Kolle.

Foto: ver.di

Nach Angaben von ver.di fehlen bis zum Jahr 2018 mindestens 270 Fachkräfte beim Stadtbetrieb Kindertagesstätten. Insbesondere die hohe Fluktuation — auch durch Eigenkündigung der Beschäftigten - und der hohe Krankenstand seien neben der Ausweitung der Betreuungsplätze Hauptursache für den hohen Personalbedarf. Deshalb könnten die neuen Einrichtungen gar nicht oder nur mit einer Gruppe in Betrieb gehen. In den jüngst eröffneten Einrichtungen seien derzeit mangels Personal nur drei von sieben Gruppen in Betrieb.

"Mit befristeten Zweijahresverträgen wird man den Wettbewerb um Fachkräfte nicht gewinnen können. Andere Kommunen sind wesentlich weiter und werben mit attraktiven Arbeitsbedingungen und aufwertenden Zusatzleistungen. Der Stadt Wuppertal mag dafür das Geld fehlen. Dann sollten aber die übrigen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wir fordern beispielsweise die Entfristung bestehender Verträge und die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Neuverträgen", so Kolle. "Die Stadt Wuppertal muss jetzt handeln. Wir brauchen endlich ein Personalentwicklungskonzept, das seinen Namen auch verdient. Wir müssen Führung, Qualifizierung, Arbeitsbelastung, Gesundheitsschutz, Aufgabenkritik, Arbeitsplatzausstattung, die Abschaffung sachgrundloser Befristungen und Aufwertung der Berufe im öffentlichen Dienst endlich ernsthaft diskutieren und umsetzen. Die kommunalen Beschäftigten geben jeden Tag ihr Bestes für die Belange dieser Stadt und der Bürgerinnen und Bürger. Jetzt muss die Stadtspitze nachziehen und handeln.

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