Aktion der GEW Wuppertal 20 lebensgroße Figuren gegen Lehrermangel

Wuppertal · Mit der Kampagne „#IhrFehlt für gute Schule“ protestiert die Bildungsgewerkschaft GEW gegen den ihrer Meinung nach „eklatanten Mangel an Lehrerinnen und Lehrern in den NRW-Schulen und gegen die unwirksamen Maßnahmen der Landesregierung“. Sie startet deshalb am Dienstag (14. September 2021) auf dem Kerstenplatz in Elberfeld zwischen 15 und 17 Uhr eine Aktion.

 Symbolfoto.

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20 lebensgroße Figuren sollen dabei symbolisch für die fehlenden Lehrkräfte aufgestellt werden. Die Landtagsabgeordneten sind dazu eingeladen und haben schon teilweise ihr Kommen angekündigt.

„Dieser Mangel verhindert Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen“, erklärt Richard Voß vom Leitungsteam der GEW in Wuppertal. In der Stadt fehlen nach GEW-Angaben allein in Grundschulen rund 70 Lehrkräfte und an den Förderschulen mehr als 60, „nicht mitgerechnet die Ausfälle wegen Mutterschutz, Elternzeit und langfristiger Erkrankung, für die keine Vertretungen gefunden werden können. Sie fehlen, um ausreichend Unterricht zu gewährleisten, sie fehlen für die individuelle Förderung, sie fehlen den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und insgesamt für gute Schule.“

In NRW summiere sich das auf mehr als 4.000 Lehrkräfte. „Dieser chronische Mangel verhindert, dass wir in kleineren Klassen verlässlich und individuell beste Bildung bieten können“, so Martina Haesen-Maluck vom Leitungsteam der GEW in Wuppertal.

Ausbaden müssten das die“ Schülerinnen und Schüler mit schlechteren Chancen auf ihrem Lebensweg und die Beschäftigten mit einer größeren Belastung“. Viele Lehrkräfte gingen deshalb „weit über ihre Grenzen, damit Kinder und Jugendliche nicht im Regen stehen“. Das könne auf Dauer nicht gut gehen. „Damit sich mehr Menschen vor allem an einer Grund- oder Förderschule für den Beruf als Lehrkraft entscheiden, brauchen wir sofort ein Ende der verfassungswidrigen ungleichen Bezahlung. Solange die Lehrkräfte in der Sekundarstufe II wesentlich besser bezahlt werden, wird das nicht gelingen. Hier ist der Landtag in der Pflicht, dies zu verändern“, so die GEW

Die Gewerkschaft fordert, die Studienkapazitäten für Lehrämter sofort zu erhöhen: „Hier ist schon seit Jahren viel versäumt worden. Als Folge arbeiten immer mehr Seitenteneinsteigerinnen und -einsteiger in den Schulen, inzwischen machen sie oft mehr als ein Drittel des Kollegiums aus. Oft sind sie nur befristet beschäftigt, was Unsicherheit und häufige Schulwechsel nach sich zieht.

In den Wuppertaler Grundschulen arbeiten laut GEW mehr als 200 befristete Vertretungskräfte ohne Lehrerausbildung: „Die Einarbeitung wird auf die Schulen abgewälzt, ohne ihnen ausreichend Ressourcen dafür zu geben. Hier sind dringend ein umfassendes Qualifizierungskonzept und eine Beschäftigung mit langfristiger Perspektive erforderlich.“

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