Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai ehrt das Team des Kulturzentrums Immanuel den „geradlinigen Charakter“ von Harmannus Obendiek. Er war an der Barmer Theologischen Erklärung (1934) beteiligt, mit der die „bekennende Kirche“ versuchte, sich der politischen Vereinnahmung durch das NS-Regime zu widersetzen.
Der gebürtige Ostfriese war seit 1931 in Wuppertal als Pastor in der reformierten Gemeinde Gemarke tätig, zu der die Immanuelskirche gehörte. Er galt dort als engagierter Prediger und Seelsorger. Neben seinem Gemeindedienst beteiligte er sich am Aufbau der Kirchlichen Hochschule, wo er 1952 hauptamtlicher Professor wurde. Unter seinen theologischen Abhandlungen war eine Dissertation über den Teufel bei Luther.
Hinter den tagespolitischen Auseinandersetzungen steckte für ihn ein Kampf gegen das Böse. 1933 warnte er angesichts der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus vor einer Anpassung an den Zeitgeist. So beteiligte er sich an Treffen der „Bekennenden Kirche“ und an der historischen Barmer Erklärung. Nach 1945 setzte er sich für Vergebung und Versöhnung innerhalb wie außerhalb der evangelischen Kirchen ein und engagierte sich in der ökumenischen Bewegung.
Neben musikalischen Beiträgen der Kantorei Barmen-Gemarke mit Kreiskantor Jens-Peter Enk an der Orgel sowie Kurzvorträgen des Historikers Heiko Schnickmann und des Theologen Prof. Martin Karrer wird am 8. Mai eine Stele mit Foto und näheren Informationen zu Harmannus Obendiek enthüllt.