„Nature Positive Universities“ Bergische Universität tritt globalem Natur-Netzwerk bei

Wuppertal · Die Bergische Universität Wuppertal will ein klares Zeichen für den Schutz und die Förderung der Biodiversität setzen. Sie schließt sich dem internationalen Netzwerk „Nature Positive Universities“ an.

Vom Flügelhügel auf dem Campus Grifflenberg hat man nicht nur einen tollen Blick aufs Tal, er bietet außerdem einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.

Foto: Peter Gwiazda

Die 2022 vom UN-Umweltprogramm (UNEP) und der Universität Oxford ins Leben gerufene Initiative vereint Hochschulen weltweit, die sich aktiv für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität einsetzen. Mit der Mitgliedschaft will die Bergische Universität ihren Anspruch bekräftigen, aktiv zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klima- und Biodiversitätskrise beizutragen und gemeinsam in starken Netzwerken zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.

Der Verlust der Biodiversität betrifft uns alle – deshalb ist es wichtig, dass wir als Universität unsere Handlungsspielräume nutzen und aktiv zur Veränderung beitragen“, betont Prof. Dr. Gertrud Oelerich, Prorektorin für nachhaltige Organisationsentwicklung und Diversität. „Mit dem Beitritt unterstreichen wir unser Engagement und bekennen uns klar dazu, unsere negativen Auswirkungen auf die Natur kritisch zu reflektieren, zu verringern und unser Wissen gezielt für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität einzusetzen. Dabei spielen unsere Lehr- und Forschungsaktivitäten sowie konkrete Projekte auf dem Campus eine zentrale Rolle.“

Das bedeutet: Die Uni wird ihre Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt weiterentwickeln. Die systematische Erfassung, der Schutz und die gezielte Stärkung der biologischen Vielfalt auf dem Campus stehen dabei ebenso im Fokus wie die aktive Einbindung von Studentinnen und Studenten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – damit Natur- und Umweltschutz zu einem gelebten Teil des Universitätsalltags werden.

Um diese Ziele zu erreichen, werden folgende Schritte umgesetzt:

Erfassung der Ausgangssituation: Eine initiale Bestandsaufnahme der Lebensräume und Arten auf dem Campus Grifflenberg wird im Rahmen von Lehrveranstaltungen durchgeführt. Zukünftig erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Entwicklung der Biodiversität.

Entwicklung von Zielen und Maßnahmen: Basierend auf der Analyse werden konkrete Strategien zur Erhaltung und Steigerung der Artenvielfalt auf dem Campus definiert und umgesetzt.

Jährliche Berichterstattung: Transparenz ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. Über Fortschritte und getroffene Maßnahmen wird regelmäßig berichtet.

Öko-Hotspots an der Uni

Die Bergische Universität hat in den vergangenen Jahren unter der Leitung der Arbeitsgruppe Botanik und in Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Gebäude-, Sicherheits- und Umweltmanagement bereits zahlreiche Projekte zur naturnahen Umgestaltung des Campusgeländes umgesetzt. Dazu gehören:

Artenreiches Grünland („Flügelhügel“): Der sogenannte „Flügelhügel“, der zum „artenreichen Grünland“ gehört, bietet einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Der Hügel wird biodiversitätsfördernd gepflegt.

Trockenmauern & Lesesteinhaufen: Diese Strukturen dienen als Biotope für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten.

Nisthilfen & Vogelnährgehölze: Der Campus wurde mit Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie mit biodiversitätsfördernden Gehölzen ausgestattet.

Uni-Arboretum: Mit über 100 ausgeschilderten Baum- und Straucharten bietet das Arboretum die Möglichkeit, Biodiversität für Studentinnen und Studenten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahrbar zu machen. Zusätzlich wird es für wissenschaftliche Fragen und für die Lehre genutzt.

„Diese Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden wir weiter ausbauen und im Rahmen der Mitgliedschaft in dem Netzwerk ‚Nature Positive Universities‘ noch stärker sichtbar und erlebbar machen“, so Prof. Dr. Gertrud Lohaus (Professorin für Molekulare Pflanzenforschung/Pflanzenbiochemie und inhaltliche Koordinatorin der Initiative an der Bergischen Universität).

Verknüpfung mit Forschung und Lehre

Die Universität integriert das Thema Biodiversität nicht nur in ihre Campusgestaltung, sondern auch in ihre Forschung und Lehre. Projekte wie das „Archeprojekt Feuersalamander“ oder das „Lehrforschungsprojekt KollaBio“ sollen dazu beitragen, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in naturschützende Maßnahmen zu überführen.