Grundschule Friedhofstraße Sind Elterntaxis bald Geschichte?

Wuppertal · Die Grundschule Friedhofstraße startet ein konstruktives Verkehrsprojekt mit der Intention, Schülerinnen und Schüler selbständig auf einen sicheren (Schul-)Weg zu bringen und die Gefahr von Elterntaxis zu mindern.

 Nicht nur, aber im Mittelpunkt der Verkehrsaktion der Grundschule Friedhofstraße stehen die Elterntaxis.

Nicht nur, aber im Mittelpunkt der Verkehrsaktion der Grundschule Friedhofstraße stehen die Elterntaxis.

Foto: Bube

Das Szenario wiederholt sich werktäglich jeden Morgen so ab 7.45 Uhr: Autos halten direkt vor der Schule, Sprösslinge werden ausgeladen und weiter geht`s.

Auch wenn das jeweils nur kurze Zeit dauert - es bilden sich erste Rückstaus, die Situation in der Straße wird insgesamt hektischer. Eine Viertelstunde, dann normalisiert sich die Lage. Die künftig ohnehin Geschichte sein soll: Am Montag, 16. März, startet die Grundschule Friedhofstraße ein einwöchiges Verkehrsprojekt, das Eltern aufzeigen will, wie und warum ihre Kinder die letzten Meter zur Schule selbstständig bewältigen sollten.

Schulleiterin Petra Riesenberg: „Elterntaxis und die damit verbundenen Folgen wie Lärmbelästigung und Gefahren für Fußgänger müssen nicht sein.

Wie es anders gehen kann und sollte, daran haben Lehrer, Eltern und Verkehrspolizei über ein Jahr gearbeitet. Jetzt werden die Ergebnisse der Gruppe in vier Aktionsfeldern umgesetzt.“

Beginnend damit, dass an der Märkischen und Westkotter Straße sowie an der Tütersburg Elterntaxi-Haltestellen eingerichtet werden, wo von 7.30 bis 8 Uhr Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Viertklässler als Begleiter I-Dötzchen und Co. mit dem kurzen Weg zur Schule vertraut machen.

Parallel dazu beobachten Polizei, Eltern und „erfahrene“ Schülerinnen und Schüler das Verhalten von Autofahrern und Fußgängern im Bereich der Schule und geben diesen umgehend Rückmeldung über ihr positives oder negatives Verhalten.

Mit Beginn des Unterrichtes wird auf dem Schulhof, später auch real auf der Straße, trainiert, wie mit Fahrrad, Roller und Skateboard, ebenso aber auch als Fußgänger, durch umsichtiges Verhalten eine sichere Teilnahme am Verkehr gewährleistet werden kann. Ergänzt werden diese Maßnahmen für alle 272 Jungen und Mädchen durch eine theoretische Aufarbeitung der relevanten Verkehrs,- Sicherheits- und Umweltaspekte.

Die Friedhofstraße ist nicht sehr breit und von beiden Seiten nur für Anlieger freigegeben. Was gewisse Zeitgenossen, die von der Westkotter zur Märkischen Straße wollen, nicht davon abhält, die Friedhofstraße als Abkürzung zu nehmen. Dazu dann die direkt vor der Schule haltenden Elterntaxis, schon ist der Verkehrsfluss länger ausgebremst, es wird kritisch.

Auch weil einige der Eltern, die vorbildlicher Weise ihre Kinder per Pedes zur Schule bringen, dabei sehr unorthodox Straße anstatt Bürgersteig nutzen und so Gefahrenmomente produzieren. „Von daher ist das Verkehrskonzept der Schule gut durchdacht, es bezieht alle Beteiligten mit ein“, so Polizeihauptkommissar Ralf Wentland.

Sein Kollege Holger Brunner ergänzt: „Je früher Kinder lernen, sich verantwortungsbewusst, ob zu Fuß oder mit geeigneten Fortbewegungsmitteln, im Verkehrsgeschehen zu bewegen, umso sicherer wird nicht nur ihr Verhalten als Verkehrsteilnehmer, es festigt ihr Selbstvertrauen. Was ja auch bekannt ist.

Und in der Regel sind es, an der Friedhofstraße wie überall, immer die gleichen Eltern, die ihren Kindern letztendlich mit dem direkten Hol- und Bringdienst nicht wirklich einen Gefallen tun. Die gilt es zu erreichen. Und da ist eine konstruktive Aktion wie jetzt die der Grundschule Friedhofstraße der richtige Hebel.“

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