Wuppertaler Ausbildungsbörse 2015 "Fachkräftebedarf nimmt zu"

Wuppertal · Am Stand der Berufsberatung finden Schüler viele Antworten auf die Frage nach Studien- oder Berufsmöglichkeiten. Aber auch Arbeitgeber können die Chance nutzen, zukünftigen Personalmangel zu verhindern.

 Dr. Bettina Wolf warnt die Unternehmen davor zu wenig auszubilden.

Dr. Bettina Wolf warnt die Unternehmen davor zu wenig auszubilden.

Foto: Arbeitsagentur

"Die Ausbildungsbörse ist eine hervorragende Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler, sich über Ausbildungsmöglichkeiten, duale Studiengänge und Studienmöglichkeiten zu informieren, Kontakte mit Betrieben zu knüpfen oder Berufe kennenzulernen und vielleicht sogar eine Praktikumsstelle zu finden. Diese Chance sollte sich keiner entgehen lassen", wirbt Dr. Bettina Wolf, Chefin der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal für einen Besuch der Ausbildungsbörse.

Am Stand der Agentur für Arbeit beantworten zahlreiche Berufsberater alle Fragen zur Berufs- oder Studienwahl und geben Tipps zu den Bewerbungsunterlagen. Sie informieren darüber, welche Ausbildungsstellen für einen Beginn ab Sommer 2016 frei sind — und auch, welche Stellen sogar noch für das laufende Ausbildungsjahr angeboten werden.

Für das aktuelle Jahr meldeten Wuppertaler Betriebe und Verwaltungen bislang 1.627 Ausbildungsstellen und damit 166 Stellen oder 9,3 Prozent weniger als im letzten Jahr. Davon waren im August noch 447 Ausbildungsstellen frei. Gesucht werden beispielsweise noch Azubis als Altenpfleger, Verkäufer, Kaufleute im Einzelhandel, Handelsfachwirte, Bäckereifachverkäufer, Kaufleute Büromanagement, Fachkräfte Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Zahnmedizinische Fachangestellte, Stanz- und Umformmechaniker sowie Bäcker.

"Ich bin sehr besorgt darüber, dass uns weniger Ausbildungsstellen von den Wuppertaler Unternehmen gemeldet wurden. Der Fachkräftebedarf ist schon jetzt hoch und wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. Ohne Ausbildung werden wir den Fachkräftebedarf der Zukunft nicht decken können. Im vergangenen Jahr blieben in Wuppertal 94 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind fast 100 verschenkte Chancen auf selbst ausgebildeten Nachwuchs. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir daran, jedem Jugendlichen ein Angebot zu machen, doch das geht nur mit der heimischen Wirtschaft. Wir können es uns nicht leisten, schulisch schwächere Jugendliche zurückzulassen. Mit unseren Ausbildungs-Akquisiteuren und der assistierten Ausbildung haben wir jetzt noch einmal zusätzliche Möglichkeiten, die Unternehmen von Beginn der Ausbildung an bis zur Prüfung zu unterstützen und die Jugendlichen bei den Ausbildungen zu begleiten. Ich bin überzeugt, dass sich unser gemeinsames Engagement lohnt und bitte um die Unterstützung der regionalen Wirtschaft", so Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Insgesamt 2.596 Jugendliche meldeten sich bisher bei der Berufsberatung in Wuppertal, 140 Jugendliche weniger als vor einem Jahr. Davon suchen noch 488 Jugendliche eine Ausbildungsstelle für dieses Jahr. Das sind 158 Personen weniger als im letzten Jahr zur selben Zeit.

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