Neues Projekt in Wuppertal Bessere Begleitung beim Berufseinstieg

Wuppertal · In Wuppertal startet ein neues Projekt für den Übergang von der Schule zum Beruf. Unter der Leitung der Kommunalen Koordinierungsstelle wird ein Begleitprozess definiert, damit Jugendliche ohne beruflichen Plan eine Perspektive entwickeln, bevor sie die Schule verlassen.

Sozialdezernent Stefan Kühn.

Sozialdezernent Stefan Kühn.

Foto: Simone Bahrmann

Niemand soll verloren gehen: Unter diesem Motto hat die Landesregierung NRW eine „Verantwortungskette“ definiert. Darin wird beschrieben, welche kommunalen Akteure aus Bildung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt zusammenarbeiten sollen, damit Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in Ausbildung oder weiterführende Bildungsgänge bestmöglich begleitet werden. Darauf basierend erarbeitet die Stadt nun eine Strategie, wie die Umsetzung dieser Verantwortungskette in der Praxis aussehen soll.

„Wir müssen die Jugendlichen erreichen, bevor sie die Schule verlassen. Danach wird die Kontaktaufnahme äußerst schwierig“, weiß Sozialdezernent Stefan Kühn. „Durch die Umsetzung der Verantwortungskette schaffen wir einen Prozess, bei dem wir Schülerinnen und Schüler ohne Anschlussperspektive eng während des letzten Halbjahres begleiten. Falls nötig, auch darüber hinaus. Wichtig ist, dass sich kein Jugendlicher bei der Suche nach einer beruflichen Perspektive allein gelassen fühlt“.

In das Projekt sind unter anderem Schulen, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die IHK, die Kreishandwerkerschaft und die Kommunale Koordinierung für den Übergang Schule-Beruf eingebunden. Nach den Vorgaben des Landes soll ein Begleitungs- und Beratungsprozess entwickelt werden, der in Stufe 10 im zweiten Halbjahr beginnt.

Vor dem Ende der schulischen Laufbahn identifizieren Lehrkräfte diejenigen Schülerinnen und Schüler, die ein halbes Jahr vor dem Abgang noch keine Anschlussmöglichkeit in Form eines Ausbildungsvertrags oder einer Zusage für eine weiterführende Schule haben. Sie werden von den Lehrkräften zur Berufsberatung angemeldet, wo sie durch Fachkräfte der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter individuell beraten und zur Teilnahme an Matching-Formaten wie Azubi-Datings oder Ausbildungsbörsen motiviert werden.

Im besten Fall können die Jugendlichen zum Ende des Schuljahres in passende Anschlüsse vermittelt werden. Den anderen werden auch in den Sommerferien Beratungsmöglichkeiten angeboten.

Wie der Prozess im Detail aussehen soll, beraten die Mitglieder des lokalen Steuerungsgremiums in einer Auftaktveranstaltung am 10. November. Anschließend werden in einer Workshop-Reihe gemeinsame Standards definiert. In Schulen soll die Verantwortungskette dann zum Ende des nächsten Schuljahres umgesetzt werden.

„Es gibt bereits viele Angebote für Schülerinnen und Schüler, die sie auf ihre Berufswahl vorbereiten. Aber wir beobachten, dass Jugendliche in diesen Krisenzeiten zunehmend verunsichert sind, was ihre Zukunftsplanung betrifft. Mit der Umsetzung der Verantwortungskette schaffen wir deshalb ein zusätzliches passgenaues Beratungsangebot, bei dem die Jugendlichen individuell begleitet werden“ so Elke Stapff (Leiterin der Kommunalen Koordinierung für den Übergang Schule-Beruf).

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