IHK-Vize Jörg Heynkes kritisiert Wuppertaler Outlet-Vorgehen „Entschuldigung, liebe Bergische Nachbarn“

Wuppertal / Remscheid · Mit einem ausführlichen privaten Facebook-Post hat sich Jörg Heynkes, Vizepräsident der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) und Geschäftsführer der "VillaMedia", in den Outlet-Center-Streit zwischen Wuppertal und Remscheid eingeschaltet.

Dabei ergreift der Unternehmer mit deutlichen Worten Position für die Nachbarstadt.

Heynkes leitet seinen Beitrag mit den Worten "Entschuldigung, liebe Bergische Nachbarn in Solingen und Remscheid!" ein. Und fährt fort: "Nun haben über viele Jahre eine Menge kluge, engagierte und am gemeinsamen nachhaltigen Erfolg interessierte Menschen aus allen drei Bergischen Städten an einer verbesserten Kooperation zwischen Remscheid, Solingen und Wuppertal gearbeitet. Es ist vieles gelungen in den letzten Jahren, zum Wohle der Städte, der Menschen und Unternehmen hier im Bergischen..."

Der weitere Wortlaut: "Das Potential für weitere zukünftige Projekte ist riesig und wir haben die Möglichkeit im Bergischen richtig nach vorne zu kommen. Auch und gerade wegen der Möglichkeiten als Bergische Region stärker als bisher in Förderprojekten des Landes und der EU berücksichtigt zu werden.

Und jetzt? Jetzt wird all das Erreichte und das künftig Mögliche durch einige Wuppertaler Politiker aufs Spiel gesetzt. Warum? Weil die sogenannten ,Verantwortlichen‘ in Wuppertal eine widerliche ,The winner takes it all‘-Mentalität entwickelt haben und nun nach all den zukunftsorientierten Projekten wie Nordbahntrasse, Entwicklung Döppersberg, Ikea, Wall, etc... mit aller Gewalt unseren Nachbarn in Remscheid ihr einziges relevantes Projekt, das DOC, zerstören wollen.

Warum könnte man sich fragen. Die Antwort ist simpel: Die Planungen für das Wuppertaler ,Billig FOC‘ des Investors Uwe Clees (bekannt aus berühmten Rotweinrunden) liegen im Zeitplan deutlich hinter den langjährigen Planungen von Investor McArthur Glenn in Remscheid. Nun gilt es, diesen Nachteil auszugleichen, indem man gegen die Remscheider Pläne klagt, damit deren Projekt verzögert und dadurch Clees aufholen kann. Konkret erhofft man sich dadurch dem Projekt in Wuppertal einen Zeitvorteil zu verschaffen, denn kein Experte glaubt ernsthaft, das beide Projekte parallel am Markt bestehen können. Deshalb: Der schnellere gewinnt!

Niemand würde es einem Wuppertaler, Remscheider oder Solinger Politiker verübeln, wenn er sich im positiven Sinne für das Projekt in seiner eigenen Stadt einsetzt. Aber das ist hier nicht der Fall!"

Remscheids OB, Burkhard Mast-Weisz, hatte mehrfach angeboten, das Remscheid nicht gegen Wuppertals FOC klagen wird, wenn Wuppertal bereit ist ebenfalls auf seine Klage zu verzichten. Und damit hätte sich jeder ausschließlich um die Beförderung seines eigenen Projektes gekümmert. Aber das reicht den Herren Slawig. (CDU und Kämmerer), Reese (Fraktionschef SPD) und Müller (Fraktionschef CDU) eben nicht. Sie wollen die Pläne in Remscheid so weit torpedieren und verzögern, dass Uwe Clees (Geübter Spender von SPD & CDU) in Wuppertal den entscheidenden Vorteil bekommt.

Das Remscheid als Stadt dadurch seine einziges relevantes Zukunftsprojekt verliert und dadurch nachhaltig beschädigt würde, ist ihnen dabei völlig egal. Das ist das genaue Gegenteil von der Solidarität wie wir sie gerade in diesen schwierigen Zeiten brauchen. Es entspricht einer geradezu ekelhaften Arroganz und Rücksichtlosigkeit so vorzugehen. Auch unser OB Andreas Mucke, der nach eigener Aussage durchaus an einer friedlichen Lösung interessiert ist, hat scheinbar nicht die Kraft und den Einfluss um sich gegen diese Herren durch zu setzen.

Heynkes' Fazit: "Als Wuppertaler Bürger, Unternehmer und gewähltes Mitglied der Vollversammlung der Bergischen IHK, als engagierter Bürger des Bergischen Landes entschuldige ich mich in jeder möglichen Form bei unseren Freunden und Nachbarn in Solingen und Remscheid für dieses inakzeptable Vorgehen. Ich versichere Ihnen, dass in Wuppertal viele Menschen anders denken als die Herren Slawig, Reese und Müller. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Mehrheit der Wuppertaler*innen eine zukunftsfähige Entwicklung in allen drei Bergischen Städten will und entsetzt ist wegen dieser rücksichtslosen Vorgehensweise."

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