Ein Tag für die Gerechten

Mit Klan und Schulz aus Wuppertal: Armin T. Wegner (1886 bis 1978) und Dogan Akhanli (1957) wurden im NRW-Landtag geehrt. Gefeiert wurde der europäische "Tag der Gerechten" — erstmals in einem deutschen Parlament: um Menschen zu würdigen, die sich mit Mut für Verfolgte einsetzen oder eingesetzt haben.

Es ging in Düsseldorf um den Schriftsteller Armin T. Wegner, der in Elberfeld während des Kaiserreichs zur Welt kam und nach seiner Vertreibung aus Nazi-Deutschland im italienischen Exil starb. Als Augenzeuge protestierte er gegen den Völkermord der Türken an den Armeniern im Ersten Weltkrieg sowie später in einem öffentlichen Brief an Hitler gegen die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Mitbürger. Als einer der ersten Deutschen wurde Wegner im "Wald der Gerechten" in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt. Die Laudatio auf Armin T. Wegner hielt der Wuppertaler Schriftsteller Hermann Schulz.

Gewürdigt wurde außerdem der türkischstämmige Autor Dogan Akhanli aus Köln, der sich gegen den Antisemitismus in Deutschland und in der Türkei einsetzt und — wie Wegner — den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich dokumentierte und aufarbeitete. Deswegen wurde Akhanli 2010 bei einer Reise in die Türkei inhaftiert. Die Laudatio auf ihn hielt der Wuppertaler Komponist und Autor Ulrich Klan, Vorsitzender der internationalen Armin-T.-Wegner-Gesellschaft.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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