Bei dem neuen Täuschungsversuch ging es um einen angeblichen Arbeitsvertrag bei einem Paketzusteller in Remscheid. Das Papier sollte mutmaßlich gesicherte Lebensverhältnisse belegen. Der Vorsitzende Richter Chistoph Märten hielt dem Angeklagten vor, was er innerhalb weniger Minuten unter anderem vom Handelsregister erfahren hatte: "Es gibt in der ganzen Region keinen Gewerbetreibenden unter diesem Namen."

Unter der angeblichen Telefonnummer des Chefs melde sich ein Angestellter eines Hausmeisterdienstes. Und die eigene, womöglich zahlungsunfähige Firma habe der Angeklagte auch nicht abgemeldet. Ebenso wenig stimme der beeindruckende Rückzahlungsbetrag von angeblich jetzt 2.000 Euro monatlich, rechnete Staatsanwalt Frank Heinrichs vor: "Selbst wenn Sie 2.300 Euro verdienen wollen, dann könnten Sie ja nicht mal eine Scheibe Brot kaufen."

Einem weiteren Erklärungsversuch des 26-Jährigen kam Rechtsanwalt André Neumann zuvor: "Wir nehmen die Berufung zurück. Ich gehe davon aus, dass mein Mandant zustimmen wird." So kam es dann auch. Die Taten sind damit gestanden.

Als nächstes muss der Angeklagte mit einer Ladung zum Antritt von 21 Monaten Gefängnis rechnen. Ihm steht ein weiteres Strafverfahren wegen des Verwendens einer falschen Urkunde bevor. Bei den Betrugstaten ging es übrigens um mehr als 20 nicht bezahlte Mobiltelefone und um Bestellungen über Actionfiguren, Schokolade und eine DVD-Sammlung von Fernseh-Seifenopern.