Mucke und Slawig zum DOC in Remscheid „Wir möchten die Remscheider in ihren Plänen unterstützen“

Wuppertal · „Kompromisse erreicht man nur, indem man aufeinander zugeht“,erklärt die Stadt in ihrer Pressemeldung über den Streit zur Klage gegen das DOC Remscheid.

 Die DOC-Baustelle in Lennep.

Die DOC-Baustelle in Lennep.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die Pressemeldung der Stadt Wuppertal im Wortlaut:

„Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig wollen nach wie vor so schnell wie möglich eine Rücknahme der Klagen gegen das DOC in Remscheid. Beide betonen, dass sie diesen Prozess der Klagerücknahme schon im Juni angestoßen haben und begrüßen es, dass die Fraktionen im Rat diese Auffassung mehrheitlich teilen.

Gleichwohl müssen die Interessen des Wuppertaler Einzelhandels gewahrt werden, erklärten beide. Das haben die Vertreterinnen und Vertreter der Elberfelder und Barmer Händler am Montag, 16. September, in einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern der Ratsfraktionen deutlich gemacht. Die Händler befürchten negative Auswirkungen durch das Remscheider DOC auf den Umsatz und damit den Bestand der Geschäfte in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld, sollten die Verkaufsflächen im DOC nicht reduziert werden. Eine Reduzierung in den Segmenten Bekleidung, Schuhe/Lederwaren und Sport schlägt auch das von der Stadt Wuppertal gemäß Ratsbeschluss beauftragte Gutachten vor. Gutachter und Händler sagen sonst erhebliche Beeinträchtigungen des Wuppertaler Handels insbesondere in diesen Segmenten voraus.

Die Händler, die ebenfalls grundsätzlich die Rücknahme der Klagen befürworten, befürchten, dass ohne eine Reduzierung der Verkaufsflächen in Remscheid auch die anstehenden Millionen schweren Investitionen der Stadt in die Innenstädte verpuffen, wenn Fachgeschäfte aufgrund des prognostizierten Umsatzrückganges schließen müssen. Ihre Positionen haben die Händler der IG 1 und der IG Barmen in Schreiben von Mittwochabend formuliert.

‚Daher erwarte ich von der Stadt Remscheid anstelle von verbalen Angriffen Respekt gegenüber den Interessen Wuppertals, genauso wie wir respektieren und verstehen, dass in Remscheid viel von der Realisierung des DOC abhängt’, so OB Andreas Mucke. ‚Wir möchten die Remscheider in ihren Plänen unterstützen und das DOC Realität werden lassen. Deshalb habe ich doch im Juni gemeinsam mit Stadtdirektor Slawig die Rücknahme der Klagen überhaupt erst intensiv ins Gespräch gebracht und das Thema voran getrieben. Allerdings geht das nur im Einvernehmen mit dem Wuppertaler Einzelhandel. Denn Rat und Verwaltung sind dem Wohl der Stadt Wuppertal verpflichtet. Das sehen im Übrigen auch die meisten Fraktionen im Rat so, die im Gespräch mit den Händlern betont haben, dass eine Klagerücknahme nur im Einvernehmen mit den Händlern geschieht. Und ich begrüße ausdrücklich, dass der DOC-Investor McArthurGlen bereits ein Entgegenkommen deutlich gemacht hat.’

Auch wenn die Zeit drängt und viele Beteiligte jetzt mit diskutieren, raten Mucke und Slawig, die Diskussion mit Ruhe und Bedacht zu führen. Gegenseitiges Hochschaukeln der Emotionen führt nicht zum Erfolg.

Stadtdirektor Slawig: ‚Auch jetzt ist ein Kompromiss noch möglich. Dazu müssen sich alle bewegen – auch Remscheid und MacArthurGlen. Die Stellungnahme der Elberfelder Einzelhändler ist als Kompromiss hervorragend geeignet. Denn damit wird eine geringere Reduzierung der Flächen in den wichtigsten Sortimenten vorgeschlagen als das Gutachten von GMA empfiehlt. Darauf können sich doch auch Remscheid und der Investor einlassen, denn das DOC kann doch nicht an wenigen Quadratmetern scheitern.’

Mucke und Slawig werden die Initiative für ein gemeinsames Vorgehen von Rat und Verwaltung in Wuppertal ergreifen, da die Positionen weitgehend identisch sind. „In dieser zentralen Frage müssen wir gemeinsam die Interessen der Stadt und im Sinne des Bergischen Landes vertreten,“ so Mucke und Slawig abschließend.“

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