Event an zwei Tagen im Juni Die Trasse als gigantisches Straßenatelier

Wuppertal · Die Wuppertalerin Anita Ranzan hat im wahrsten Sinne des Wortes große Pläne: Sie will im Juni zwei Tage lang aus der Nordbahntrasse eine riesige Kunst-Plattform machen.

 Drei Generationen Ranzan, die zwei Leidenschaften teilen: Enkelin Flower, Tochter Mira-Malou und Anita Ranzan lieben Kunst und die Möglichkeiten der Nordbahntrasse.

Drei Generationen Ranzan, die zwei Leidenschaften teilen: Enkelin Flower, Tochter Mira-Malou und Anita Ranzan lieben Kunst und die Möglichkeiten der Nordbahntrasse.

Foto: Raina Seinsche

Als die Nordbahntrasse noch eine stillgelegte Eisenbahnstrecke war, liebte Anita Ranzan es, hier den Hund auszuführen oder Fotosessions mit ihrer Tochter zu veranstalten. "Damals lebten wir noch in Vohwinkel und hatten es nicht weit dorthin. Jetzt sind wir noch näher an die Trasse gerückt. Von unserem neuen Domizil in Wichlinghausen blicken wir direkt auf dieses Wuppertaler Highlight", gibt sich Anita Ranzan als echter Fan der Trasse zu erkennen.

Und so kam ihr bei einem Spaziergang auf ihrer Lieblingsroute eine ungewöhnliche Idee: Was wäre, wenn sich die Trasse in ein gigantisches Open-Air-Atelier verwandeln würde?

Bei Tochter Mira-Malou sprang der Funke sofort über, auch Enkelin Flower hatte keine Einwände. "Auch die ,Wuppertalbewegung' zeigte sich interessiert, aber mit finanzieller Hilfe konnte ich nicht rechnen. Also habe ich begonnen, mein Trassen-Kunst-Festival als Ein-Frau-Betrieb mit Unterstützung meiner Tochter zu organisieren."

Und das tut sie mit System. An erster Stelle auf ihrer Liste stand ein Anruf bei der Stadt, um eine Genehmigung für ihre Idee zu erhalten. Man signalisierte Einverständnis — wenn bestimmte Spielregeln eingehalten werden.

"Wir dürfen den Fahrweg nicht zustellen, den fließenden Verkehr nicht behindern. Jeder Künstler, der befristet sein Atelier auf der Trasse installieren möchte, darf lediglich einen kleinen Klapptisch, Stuhl und eine Staffelei aufstellen. Aber auch Musiker, Performance oder Straßentheater könnte ich mir gut vorstellen. Wuppertal ist ungemein kreativ. Die Vorstellung, dass ganz viele Menschen entlang der Trasse sitzen und malen, ist einfach wunderbar. Ganz wichtig ist, dass jeder Teilnehmer sich bei mir mit Namen, Alter und Adresse meldet, außerdem seinen Lieblingsstandort entlang der Trasse sowie sein künstlerisches Metier bekannt gibt", erklärt sie.

Ehrensache, dass Anita und Mira-Malou Ranzan als Künstlerinnen selber mitmischen. "An diesem Wochenende verlassen wir unser Atelierhaus ,Moogie's Art' in Wichlinghausen und richten uns am Loh ein. Zusammen machen wir ,Mixed Media Collagen', restaurieren Möbel, gestalten alte Dinge neu", erklärt die vielseitige Künstlerin, die vom Erfolg der Trassenkunst überzeugt ist.

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