Einige Unglücke Blick in die Wuppertaler Straßenbahngeschichte

Wuppertal · 1987 wurde die Straßenbahn in Wuppertal stillgelegt. Viele trauern diesem Verkehrsmittel heute noch nach – durchaus auch aus Umweltschutzgründen. Doch es gab seinerzeit ebenfalls dunkle Stunden in der Staßenbahngeschichte.

 Im Herzen Vohwinkels verunglückte am 25. September 1952 eine aus Solingen kommende Straßenbahn.

Im Herzen Vohwinkels verunglückte am 25. September 1952 eine aus Solingen kommende Straßenbahn.

Foto: Stadtarchiv Solingen

Der schwärzeste Tag für die Wuppertaler Straßenbahn ereignete sich auf der Augustastraße am 29. Januar 1948: Michael Malicke von den Bergischen Museumsbahnen (BMB) blickt zurück: „Der als E-Wagen eingesetzte Wagen 149 war an der Haltestelle Sandhof Richtung Innenstadt unterwegs und kam schon nach kurzer Talfahrt in Rutschen. Mit blockierten Rädern stürzte er in einer Rechtskurve unterhalb der Haltestelle Schreinersweg um. Der hölzerne Aufbau zerbrach. Soldaten der Britischen Armee halfen, doch 14 Menschen starben, 40 wurden teilweise schwer verletzt. Unzureichende Instandhaltung scheint auch in diesem Fall ein Unglücksgrund.“

Heute setzen die Bergischen Museumsbahnen in Sachen Sicherheit auf ein vierfaches Bremssystem: elektrische Motorbremse, Handbremse und Magnetbremse mit Fahrstrom, Magnetbremse dank Batteriestrom, falls der Fahrstrom ausfällt. Derartige Notmaßnahmen waren bereits bei der Barmer Bergbahn, die als Zahnradbahn von 1894 bis 1959 unterwegs war, bedeutend. Ein Bremsschuh wurde im schlimmsten Fall vor ein Rad geschoben.

Vor 68 Jahren, am 25. Januar 1952, starben bei einem Straßenbahnunglück, als die Linie 2 auf der Fahrt vom Wasserturm nach Central nicht mehr zu bremsen war, mitten in Vohwinkel acht Menschen, 101 wurden schwer verletzt. Jürgen Eidam, Vorsitzender des Vereins Barmer Bergbahn, erinnert an das Buch „Der Obus in Solingen“ aus dem Verlag Kenning im Jahr 2002, in dem Jürgen Lehmann schrieb: „Zu Beginn der 1950er Jahre häuften sich die Unglücke in Solingen. In Folge schlechter Wartung und mangelnder Investitionen in der Nachkriegszeit kein Wunder. Die Unfälle am 7. Oktober 1951 (Burger Höhe), am 25. Januar 1952 und 25. September 1952 (Vohwinkel) beförderten die 1952 begonnene Umstellung auf den noch heute verkehrenden Obus.“

Nahezu alle Unglücke hat Herbert Cappel in seinem 1987 erschienenen WSW-Buch „Unter dem Fahrdraht“ aufgelistet.

Und da kommen eine ganze Menge Ereignisse zusammen: Am 3. Januar 1940, vor 80 Jahren, in Wülfrath, am 2. November 1943 auf der Ronsdorfer Straße in Elberfeld, am 12. August 1945 unterhalb der Kronprinzenallee, am 9. Oktober 1945 an der Ecke Alte Freiheit und Calvinstraße, im November 1945 zwischen Grenze Jagdhaus und Lindchen, am 15. Mai 1947 in Nierenhof, am 8. Dezember 1948 in Solingen-Kohlfurth, am 3. Februar und 4. Dezember 1954 in der Jägerhofstraße, am 23. April 1955 beim Gabelpunkt am Briller Schloss, am 21. und 24. Februar 1956 auf Mallack, am 4. Juli 1983 an der Ohligsmühle und am 12. Januar 1985 in Saurenhaus.

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