Private Altersvorsorge mit Aktien, ETFs und Co. Mit diesen Anlage-Möglichkeiten peppen Sie Ihre Rente auf

Wuppertal · Mit der Krise wird nicht nur der Fokus auf die Digitalisierung endlich angesprochen, sondern auch die eigene Vorsorge immer relevanter. Für Viele ist sie noch in weiter Ferne, für manch andere schon ein Glimmen am Horizont: Die Rente. Nach einem Leben voll harter Arbeit möchte man diese auch genießen. Das funktioniert am besten, wenn man zusätzlich zu der gesetzlichen Rente noch ein finanzielles Polster hat, auf dem man es sich gemütlich machen und beruhigt schlafen kann. Hier erfahren Sie, was Sie – am besten schon in jungen Jahren – tun können, um einen sorglosen Lebensabend zu verbringen.

Mit diesen Anlage-Möglichkeiten peppen Sie Ihre Rente auf
Foto: pixabay.com/geralt

Private Altersvorsorge

Viele Versicherungsunternehmen bieten Verträge zur privaten Altersvorsorge an. Dabei zahlen Sie meist monatlich einen festen Betrag ein. Die Versicherung legt diesen gewinnbringend an (meist in Staatsanleihen oder Aktienfonds). Am Ende der Laufzeit haben Sie die Wahl, ob Sie sich einen monatlichen Betrag (also eine Teilrente), oder den Gesamtbetrag (Einzahlungsbetrag + Rendite) auszahlen lassen. Im ersten Fall ist die Auszahlung steuerfrei; nehmen Sie den Gesamtbetrag müssen Sie diesen versteuern.

Der Vorteil der privaten Altersvorsorge ist, dass Sie in jedem Fall am Ende der Laufzeit ihren eingezahlten Betrag zurückbekommen, also keinerlei Verluste machen.

Der Nachteil ist, dass Sie als Anleger den Spielregeln des Versicherers unterworfen sind und Sie keinen Einfluss darauf haben, wie Ihr Geld angelegt wird. Außerdem schmälern die jährlichen Gebühren, die Sie über die Laufzeit des Vertrages bezahlen, Ihren Gewinn. Wollen Sie vorzeitig aus Ihrem Vertrag aussteigen, machen Sie erhebliche Verluste beim Rückkauf. Daher sollten Sie sich absolut sicher sein bei Abschluss des Vertrags, dass Sie diesen bis zur Rente laufen lassen wollen.

Aktien und ETFs

Wenn Sie mehr Kontrolle darüber haben möchten, wie Ihr Geld angelegt wird, und das Risiko nicht scheuen, sollten Sie einen Teil Ihres Einkommens am Aktienmarkt anlegen. Die gängigsten Anlageformen dort sind entweder Aktien oder Aktienfonds.

Bei der Investition in Einzelaktien können die Gewinne zum Teil erheblich sein – aber auch die Verluste. Bei derartigen Investitionen empfiehlt es sich, den Aktienmarkt und die Unternehmen, in die Sie investieren, im Auge zu behalten. Das kostet Zeit und manchmal auch Nerven.

Eine bequemere Form der Geldanlage am Aktienmarkt sind daher Fonds. Diese beinhalten Aktien von zahlreichen Unternehmen, was bedeutet, dass das Risiko breiter gestreut ist. Verliert die Aktie eines bestimmten Unternehmens an Wert, kann dieser durch die anderen Aktien im Fonds ausgeglichen werden. Dadurch schmälert sich zwar die Rendite, aber Sie müssen nicht mit Totalverlusten rechnen, wie es bei Einzelaktien der Fall sein kann.

Eine Sonderform von Aktienfonds sind ETFs (Exchange traded funds). Diese erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit, da sie mehrheitlich passiv gemanagt sind und nicht aktiv durch Investmentbanker. Das schlägt sich in deutlich niedrigeren Kosten für den Anleger nieder. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Untersuchungen, in denen gezeigt wurde, dass ETFs oft besser abschneiden als vergleichbare aktiv gemanagte Fonds. Die Renditen liegen dabei im Jahresdurchschnitt bei 7% bis 10%. Bei einer jährlichen Inflationsrate von 3% bauen Sie sich damit dennoch ein Polster auf.

Während sich große Bankhäuser immer noch sträuben, ihren Kunden ETFs anzubieten, da sie durch niedrigere Gebühren weniger daran verdienen, haben Sie bei Direkt-Brokern, wie sie von zahlreichen Direktbanken oder anderen Unternehmen angeboten werden, oft die Möglichkeit selbst in ETFs zu investieren. Viele bieten Ihnen sogar die Option an, in Form eines Sparplans in einen ETF zu investieren. Das heißt, dass Sie dort monatlich einen bestimmten Betrag einzahlen, und so in Zeiten, wenn es gerade nicht so gut an der Börse läuft, günstig Anteile kaufen. Es empfiehlt sich, einen Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren zu wählen, um Schwankungen, die an der Börse immer wieder auftreten, auszugleichen.

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Discount-Broker, die Ihnen den Zugang zur Börse erheblich erleichtern. Diese glänzen durch niedrige Gebühren und lassen Sie zum Teil auch sehr exotische Assets handeln. Im Gegenzug sind Sie aber auf sich allein gestellt und haben keine Anlaufstelle, die Ihnen beratend zur Seite steht.

Fazit

Die private Altersvorsorge ist risikoarm, da Sie im schlechtesten Fall den eingezahlten Betrag wieder zurückbekommen. Die Renditen gleichen oftmals aber nur die Inflation aus. Die höchsten Renditen – und auch Verluste – können Sie bei der Investition in Einzelaktien einfahren. Einen goldenen Mittelweg stellt die Investition in einen ETF dar. Mit durchschnittlichen, jährlichen Renditen zwischen 7% und 10%, sowie einem überschaubaren Risiko, steht dem sorglosen Lebensabend (fast) nichts mehr im Weg.

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