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Firma will Wuppertal verlassen: Barmen: Leergut-Klau kostet Tausende

Firma will Wuppertal verlassen : Barmen: Leergut-Klau kostet Tausende

Die Lagerflächen eines Pfandflaschenhandels hinter dem Barmer Bahnhof sind ständiges Ziel von Einbrechern. Jetzt will die Firma den Standort Wuppertal verlassen.

"Wir werden unseren Standort in Wuppertal aufgeben!" Für Jürgen Richter steht das fest. Er ist Geschäftsführer der Petzhold GmbH, die auf dem Gelände des ehemaligen Barmer Güterbahnhofs an der Siegesstraße mit zwölf Mitarbeitern einen Flaschen-Leerguthandel betreibt und jetzt echten Handlungsbedarf hat.

Die Firma lagert auf dem Gelände hinter dem Barmer Bahnhof dauernd 40.000 leere Getränkekisten und zudem noch mehrere tausend Plastikflaschen. Das Geschäft floriert, weil die Brauereien auf individuelle Flaschentypen umgestiegen sind und der Verbraucher das Pfand-Leergut unsortiert auch in Bierkästen zurückgeben kann. Das riesige Arsenal von über 800.000 Flaschen schrumpft jedoch in jüngster Zeit regelmäßig übers Wochenende — wegen Diebstählen.

Bis zu sechs Paletten verschwinden laut Jürgen Richter inzwischen jedes Wochenende — ein Verlust von mehreren tausend Euro. Jeder leere Bierkasten alleine hat einen Wert von 3,10 Euro. Besonders massiv war ein Vorfall, bei dem der vier Meter hohe Zaun aufgebrochen wurde. Das Leergut muss dann mit einem Lkw abtransportiert worden sein.

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Auch nach dem Großeinbruch hat sich die Diebstahlserie fortgesetzt. Der Betriebsleiter, der seinen Namen nicht nennen möchte, fasst sich an den Kopf: "Ganz offenbar handelt es sich um eine Vielzahl von Tätern. In der letzten Woche im August wurden wir täglich beklaut. Wir betreten unser Gelände nur noch mit mehreren Personen zur gleichen Zeit."

Die Pressestelle der Polizei bestätigt Einsätze und Anzeigen der Firma. Täter wurden in zwei Fällen festgenommen, aber laut Geschäftsführer Jürgen Richter wieder freigelassen. An einem August Wochenende konnten drei Security-Mitarbeiter einen Dieb stellen. Wieder ein Einzelfall.

"Der Wachdienst kostet uns am Wochenende rund 1.000 Euro, ein täglicher Einsatz rechnet sich nicht. Das Gleiche gilt für eine weitere Sicherung des angemieteten Geländes. Wir werden daher jetzt unsere Bemühungen fortsetzen, den Standort Wuppertal zu verlassen", bekräftigt Geschäftsführer Jürgen Richter.

Er glaubt, den Kreis der für sein Unternehmen so schädlichen Besucher zu kennen: Nach den privaten Recherchen der Firma "versorgt" sich die Wuppertaler Junkie - und Obdachlosenszene mit dem schnell absetzbaren Leergut vom zentral gelegenen großen Flaschen- Arsenal hinter dem Barmer Bahnhof ...