Leserbrief „Das berühmte Haar in der Suppe“

Betr.: Leserbriefe zum Grünen Zoo Wuppertal

 Die Hyazinth-Aras.

Die Hyazinth-Aras.

Foto: Grüner Zoo/Klaus Tüller

Sehr geehrte Herren Gruber und Döring, die Idee, die hinter der Philosophie des ,Grünen Zoos' steht und seit mehreren Jahren konsequent seine Umsetzung findet, sollte einem Dauerkarten-Besitzer, der mehrmals in der Woche den Zoo besucht und sich dazu informieren könnte, wenn er es denn wollte, doch einleuchten.

Größere Gehege für weniger Arten, mit der Spezialisierung auf die vom Aussterben bedrohten Tierarten, ist der Wunsch nach Arterhaltung und den Aufbau der Population nach Auswilderung in freier Wildbahn. Die Beispiele für die Arbeit und Bemühungen des Zoos, in den Herkunftsländern der Tiere Unterstützung anzubieten und Aufzucht-Programme zu begleiten, sprechen ebenfalls für sich.

Was bringt die Haltung eines einzelnen Eisbären in einem zu kleinen Gehege aus den 70er Jahren? Dem Eisbären mit Sicherheit nichts. Die Idee den Seelöwen, die sich munter vermehren, eine Erweiterung durch die freigewordene Anlage zu ermöglichen ist fantastisch, für Besucher, wie für die Seelöwen selbst.

Zudem kenne ich keinen Zoo, in dem der Eintritt für Kinder bei 1,70 Euro liegt. Dauerkartenbesitzer, Sie werden es wissen, dürfen sogar bis zu fünf Kinder auf ihrer Karte mit hineinnehmen. Zu den geschlossenen Tier Häusern während Prüfungen kann ich nichts sagen, das liegt einzig und allein der Hand des Zoos. Ich denke allerdings nicht, dass gleichzeitig in allen neun (?) Häusern die Prüfungen abgehalten wurden.

Die Besucher gehörten wohl zu dem Schlag Mensch, die das berühmte Haar in der Suppe suchen müssen und in einem so großen Betrieb, wie dem Wuppertaler Zoo, auch fündig wurden. Und wer die Baustellen im Zoo moniert, ärgert sich wahrscheinlich auch noch, dass es am WSW-Stand vor dem Eingang nur Wasser mit Brause im Ausschank gibt.

Wer sich also wünscht, dass ,attraktive‘ Tiere eine Parade um das Blumen-Rondell aufführen, während die Seelöwen weiter oben durch einen Feuerreifen springen und die Hyazinth-Aras im Formationsflug um die Musik-Muschel kreisen, ist hier falsch und sollte sein Glück in Gelsenkirchen oder Duisburg suchen.

Fabian Diepenthal

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