Respekt verschafft

Betr.: Kritik an Helge Lindh, Rundschau-Leserbrief, 2. Oktober

Frau Judith Welkmann offenbart in ihrem Leserbrief zum Interview der Rundschau mit dem Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordneten Helge Lindh eine so erschreckende Missachtung anderer Meinungen, dass ich, obwohl der Partei von Herrn Lindh eher fernstehend, für diesen Partei ergreifen möchte.

Er hat sich als Parlamentsneuling im politischen Berlin auf Anhieb Respekt verschafft durch sein ebenso eloquent-feinsinniges wie empathisches Auftreten. Die Anwürfe von Frau Welkmann wirken von daher umso absurder.

Sie polemisiert gegen das „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ in einer Art und Weise, die Helge Lindhs Diktum des „moralischen Rigorismus“ eindrücklich bestätigt, da sie unterschlägt, dass die Ausreisepflicht abgelehnter Asylbewerber nicht nur auf von der Mehrheit der Abgeordneten unseres Parlaments beschlossenen (und der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung als rechtens erachteten) Gesetzen beruht, sondern darüber hinaus in der Mehrheit der Fälle von Gerichten überprüft wurde.

Herrn Lindh wurde nun auf einer Veranstaltung, auf der man sich nur per Mikrofon allgemein verständlich machen konnte, dieses (per Abstimmung) verweigert. Dass dies einem Redeverbot gleichkommt, leugnet Frau Welkmann.

Sie negiert damit eine simple logische Deduktion und disqualifiziert sich als ernstzunehmende Diskutantin, da sie die Gegenrede anzuhören scheut.

Ludger Zengerling

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