Reiche müssten mehr bezahlen

Betr.: Solidarisches Bürgerticket

Ein solidarisch bezahltes Bürgerticket ist eine tolle Sache.

Doch beim genannten Finanzierungsmodell kommen die Besserverdienenden zu billig weg – und zwar auf Kosten der Geringerverdienenden: Bis zu einem monatlichen Einkommen soll jeder 3,3 Prozent seines Einkommens als Beitrag zahlen, maximal also 50 Euro. Wer mehr verdient, zahlt auch 50 Euro.

Schön – wer 6.000 Euro verdient, zahlt dann aber nur etwa 0,8 Prozent seines Einkommens. Das ist keine Solidarität, sondern einmal mehr Ausplünderung der Menschen mit geringem Einkommen zu Gunsten einer Oberschicht.

Warum sollten höhere Einkommen nicht auch jeweils 3,3 Prozent zahlen? Dann wären bei 6.000 Euro Einkommen 198 Euro fällig. Noch besser wären höhere Prozentsätze für höhere Einkommen – also 6,6 oder 9,9 oder gar 13,2 Prozent und so weiter. Je höher das Einkommen, desto höher auch der Prozentsatz. Jemand mit 20.000 Euro Einkommen (wie zum Beispiel ein Bundestagsabgeordneter) zahlt dann vielleicht eben 2.460 Euro (= 13,2 Prozent). 2.640 Euro – welch ein Aufschrei!

Den Reichen bliebe immer noch genug zum Überleben und mit den Mehreinnahmen ließen sich wiederum kleinste Einkommen entlasten. Das wäre eine angemessene Lastenverteilung.

Am besten jedoch wäre eine bundesweit erhobene „Solidarische Mobilitätsabgabe“ der oberen 20 Prozent der Einkommens- beziehungsweise der Vermögenspyramide. Mit diesen Mitteln wird dann bundesweit der ÖPNV finanziert.

Wenn hier fünf bis 15 Prozent (progressiv ansteigend) der Einkommen abgeschöpft werden, sollte das locker reichen.

Thomas Bartel

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