Keine gezielten Streifen

Betr.: Sperrmüll

Kennen Sie das auch? Sie haben Ihr Auto nur 3,50 Meter von der Straßenecke geparkt — und am nächsten Morgen klebt prompt ein Knöllchen auf der Windschutzscheibe. Wo aber bleiben die Mitarbeiter des Wuppertaler Ordnungsamtes, wenn zum Beispiel im Winter die Streupflicht der Bürgersteige sträflich vernachlässigt wird? Nicht viel anders sieht es an Sperrmülltagen aus.

Ich habe nichts dagegen, wenn sich Bedürftige an gut erhaltenen Möbeln "vergreifen" — auch wenn das, warum auch immer, nicht erlaubt ist.

Aber die organisierte Sperrmüllfledderei ist ein ständiges Ärgernis: Vom Ordnungsamt nichts zu sehen, außer bei ganz wenigen Ausnahmen, wenn ein Dienstfahrzeug mal durch die Straßen fährt. Dann ist Ruhe unter den Fledderern, das Ordnungsamtsfahrzeug ja klar als solches zu erkennen. Ein Effekt, ähnlich dem bei klar zu erkennenden Radarfallen. Leider habe ich aber noch nicht erlebt, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes mal ganz gezielt Streife gehen.

Berufstätige haben doch gar keine Möglichkeit, ihren Sperrmüll erst kurz vor Eintreffen der Entsorgungsfahrzeuge rauszustellen. Ich habe den Versuch gemacht und jeden Sack mit einen großen Zettel beklebt, auf dem in sechs Sprachen zu lesen ist, dass es sich beim Inhalt nur um Abfall handelt. Vergebliche Mühe.

Franz Bals, Pfeilstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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