Wohngebäude für Wuppertaler Studierende In Beton gegossene Schuhkartons

Betr.: „So grün leben Wuppertaler Studierende“, Rundschau-Sonderveröffentlichung „Planet W“ vom 30. Oktober

Zunächst einmal: Ich habe nicht Architektur und auch nicht Kunst studiert.

Jetzt könnte man ja meinen, dass ich von dem, was ich hier schreibe und kritisiere, gerade deshalb nichts verstehe, also schlicht und ergreifend keine Ahnung habe. Als ästhetisch ansprechend beurteilte die Jury des BDA die Gebäude. Nun, ich habe dazu eine ganz andere Meinung und die sieht hier übergroße, in Beton gegossene Schuhkartons, die als Außenfassade an Wellpappe oder Wellblech erinnern.

Die „übergroßen“ Fenster sind auch keine Neuentwicklung. Man findet sie in zahlreichen modernen Neubauten, weil sie viel Licht in Räume bringen und im Gegensatz zu früher, als die Isolierung der Fenster noch nicht so gut war, dieser Nachteil durch entsprechend kleinere kompensiert wurde.

Wie sehr würde ich mir wirklich großartige Gebäude wünschen, es muss nicht gleich „Kunst am Bau“ sein. Aber gerade hier, in Nachbarschaft zu den Kleingärten, wurde aus meiner Sicht eine Chance vertan. Warum wurde keine grüne Fassade in Form von Bepflanzung gewählt? Gerade jetzt, wo Klimawandel das Thema der Zukunft ist, sind diese geeignet, die Temperatur in der Stadt zu regulieren und niedrig zu halten. Gibt es wenigstens ein Gründach? Scheinbar nein.

Wir wollen doch alle mehr Natur, auch Insekten und Vögel, die früher in Hausnischen ihre Nester bauten. Also, wie gesagt, ich habe nicht studiert, aber für mich ist das Projekt durchgefallen.

Bernd Reutershahn

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