Gemeinsam unterwegs

Die "Critical Mass" ist eine internationale Form der direkten Aktion, mit der Radfahrer darauf aufmerksam machen, dass sie ebenso wie Motorisierte Teil des Straßenverkehrs sind. Eine "Critical Mass" hat nicht das Ziel, den Straßenverkehr zu blockieren, sie ist Teil des Straßenverkehrs.

Es geht um gemeinsames Miteinander auf gleicher Augenhöhe.

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht vor, dass mehr als 15 Radfahrer als geschlossener Verband gelten und unter Einhaltung der Verkehrsregeln auf der Fahrbahn fahren dürfen. Der Verband gilt für die StVO als ein Fahrzeug — von der Spitze bis zum Ende.

Eine "Critical Mass" zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie nicht von einer oder einzelnen Personen organisiert wird. Daher gibt es weder einen Veranstalter, noch einen Ansprechpartner für die Behörden. Dies gilt auch für die "Critical Mass Wuppertal". Es handelt sich nicht um eine Demonstration, sondern um eine Gruppe von Radfahrern, die gemeinsam eine Tour durch die Stadt fahren. Unterstützung seitens der Polizei ist damit nicht erforderlich. Die Teilnehmer organisieren die Sperrungen von Kreuzungen selber. Zu etwa 98 Prozent funktioniert die Verständigung mit anderen Verkehrsteilnehmern sehr gut. Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass ein Hineindrängeln in den Verband die Teilnehmer gefährdet und nach der Straßenverkehrsordnung eine strafbare Handlung darstellt.

Die "Critical Mass Wuppertal" startete im Mai 2012 mit 24 Teilnehmern. Inzwischen sind die Zahlen dreistellig und das Teilnehmeralter liegt zwischen drei und 73 Jahren. Die jüngsten Teilnehmer fahren bei den Eltern mit. Bei der Jubiläumsfahrt jetzt im Mai wurden 436 Teilnehmer gezählt. Zum Vergleich: Köln — eine Woche zuvor: 550 Teilnehmer. Köln feiert im Juni das fünfjährige Jubiläum.

Auf www.talradler.de findet man Videos von einem Großteil der vergangene Fahrten.

Joachim Carlsdotter, Schusterstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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