Falsches Signal gesetzt

Betr.: WSW-Erdgastankstellen, offener Brief

Sehr geehrte Entscheider bei den Wuppertaler Stadtwerken,

nicht erst aufgrund der aktuellen Diskussionen, sondern bereits vor vielen Jahren, haben wir uns als Handwerksbetrieb aus Umweltschutzgründen vom letzten Dieselfahrzeug getrennt. Die erste Wahl war, wie bei unseren Pkw, das Erdgasfahrzeug, da es den umweltfreundlichsten Verbrennungsmotor hat, also mit den geringsten Abgaswerten und rußfrei unterwegs ist.

Sie selbst beschreiben auf Ihrer Internet-Seite solche Fahrzeuge so:

"Mit Erdgasautos fahren Sie sauberer. Praktisch kein Feinstaub, deutlich weniger CO2 und Stickoxide werden gegenüber Benzin- oder Dieselmotoren ausgestoßen. Zum Nachschub für den Tank von Erdgas-Fahrzeugen stehen in Wuppertal zwei von den WSW betriebene Erdgas-Tankstellen zur Verfügung."

Und das ist nun unser Problem: Leider sind es aktuell keine zwei Tankstellen mehr — die Tankeinrichtung im Bereich Sonnborn/Varresbeck wird abgebaut. Ersatzlos?

Unser zuletzt gekauftes Fahrzeug, ein 3,5-Tonner, ist allein mit Erdgas zu fahren. Gekauft habe ich es mit dem Wissen, standortnah tanken zu können, denn für den umweltfreundlichen Betrieb muss man eine relativ geringe Reichweite in Kauf nehmen. Eine weite Anfahrt zu einer entfernten Tankstelle wird dann äußerst unwirtschaftlich und natürlich auch weniger umweltfreundlich.

Mit der Schließung der Erdgastankstelle wird ein Signal in die falsche Richtung gesetzt. Auf mit regenerativem Strom zu ladende Transporter als Alternative zu den vielen Diesel-Problemfahrzeugen werden wir noch lange warten müssen.

Daher möchte ich Sie bitten, auch im Namen vieler anderer umweltbewusster Pkw- und Transporter-Fahrer, die Tankstelle wieder zu öffnen — oder an einem anderen Standort im Westen Wuppertals wieder zu errichten.

Stefan Schramm, Dachdeckermeister, Möbecker Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)