Aufs Tempo drücken

Die vom Zeitablauf ambitionierte Planung für das FOC am Döppersberg ist sinnvoll — nein, vielmehr notwendig. Denn die Ratsvorlage zum Verkauf des städtischen Grundstücks für den "Investorenkubus" zeigt auf, dass die Stadt dem Investor Signature Capital zugesichert hat, dass sich ab dem 1. Januar 2019 keine Baustellen mehr im Umfeld des neuen Döppersberg finden lassen werden.

Eine Zusicherung, die mit Konventionalstrafen bis zu einer Million Euro und Schadensersatzansprüchen in unbegrenzter Höhe untermauert wird.

Herr Clees und seine Mitstreiter werden also aufs Tempo drücken müssen. Eine nicht unerhebliche Schwierigkeit dabei wird sein, dass — ausweislich der Computeranimationen — der Bereich der DB Station und Service AG und während der Bautätigkeiten der gesamte Zugverkehr erheblich betroffen ist.

In der Darstellung des Projekts ist ein anderes Großvorhaben derzeit vollständig ausgeklammert: die Seilbahn zur Universität. Zum einen fehlt sie in der Bilddarstellung, zum anderen ist die Talstation genau zwischen FOC und neuem Döppersberg vorgesehen. Räumliche Überschneidungen sind zumindest während der Bauphase unvermeidbar. Für den Bürger ist in den Darstellungen derzeit nicht erkennbar, wie die drei Großprojekte koordiniert werden sollen. Insgesamt machen sie für die Stadtentwicklung aber nur Sinn, wenn letztlich eine funktionale und gestalterische Einheit entstehen würde, die der Stadt ein einprägsames Gesicht gäbe.

Fazit: Stadtplanung aus einem Guss sieht anders aus.

Arnim v. Herff, Schloßstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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