ÖPNV-Anbindung der Bergischen Uni Äußerst fragwürdige Annahme

 Betr.: Verwaltungsdrucksache VO 0030/21, Verbesserung der ÖPNV-Anbindung der Bergischen Universität / offener Brief an die Mitglieder des Verkehrsausschusses und der Bezirksvertretung Elberfeld

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Verwunderung haben wir in der oben genannten Vorlage gelesen, dass die für eine Verbesserung der Anbindung der Bergischen Universität bereits beschlossenen Planungsaufträge, unter anderem Herrichtung der Straße Oberer Grifflenberg für Zweirichtungsverkehr nunmehr coronabedingt vorläufig nicht mehr weiter verfolgt werden sollen.

Zur Begründung wird tatsächlich angeführt, dass man eine vollständige Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen auch nach Ende der Pandemie nicht für wahrscheinlich und Infrastrukturmaßnahmen daher für entbehrlich halte.

Abgesehen von dieser äußerst fragwürdigen Annahme, möchten wir als Fahrgastverband „ProBahn“ Bergisches Land, der auch diese Planung – ebenso wie die Seilbahn – maßgeblich mit initiiert hat, auf die weiteren Vorteile des Vorschlages hinweisen:

1) Eine Einrichtung des Zweirichtungsverkehrs auf der Straße Oberer Grifflenberg beschleunigt die Uni-Verkehre maßgeblich. Dies bedeutet eine Attraktivitätssteigerung für die Fahrgäste und zugleich eine Verkürzung der Umlaufzeiten, es müssen also weniger Fahrzeuge für ein gleiches Fahrtangebot eingesetzt werden.

2) Darüber hinaus hatten wir vorgeschlagen, zu weiteren Attraktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Kostenreduktion die CE-Linien 62 (Führung über Campus Freudenberg nach Ronsdorf), 64 und 65 sowie die Linie 615 über diesen Fahrweg zu führen. Dieses Angebot ergäbe einen ganztägigen Fünf-Minuten-Takt, zugleich könnte auf zusätzliche Uni-Express-Busse vollständig verzichtet werden. Eine Überfüllung der CE-Linien durch den zusätzlichen Uni-Verkehr ist nicht zu befürchten, da dieser fast vollständig entgegen die sonstige „Lastrichtung“ der CE-Linien gerichtet ist.

Die Maßnahme erscheint umso dringlicher, als die Probleme und Mehrkosten durch den umständlichen Betriebsablauf am Döppersberg nach wie vor nicht beseitigt sind und weiterhin durch verkehrlich nicht begründete Angebotsstreichungen zu Lasten der Fahrgäste erwirtschaftet werden.

Wir bitten Sie daher dringend, die Vorlage VO 0030/21 zurückzuweisen und eine unverzügliche Fortsetzung der Planung zu beschließen.

Zugleich bitten wir Sie, die Planung nicht erneut im Hinblick auf den neu aufzustellenden Nahverkehrsplan zurückzustellen. Sie sind hier ohne weiteres zu einer Einzelfallentscheidung berechtigt.

Angesichts der enormen betrieblichen und wirtschaftlichen Vorteile im Verhältnis zu den erforderlichen Bau- und Planungskosten gehen wir sicher davon aus, dass die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen auch später Eingang in den Nahverkehrsplan finden.

Axel Sindram, Fahrgastverband „ProBahn“, Bergisches Land

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