Kantorei Barmen-Gemarke „Größtes musikalisches Kunstwerk“ zum Abschluss

Wuppertal · Das Abschlusskonzert der Jubiläumssaison „75+1“ der Kantorei Barmen-Gemarke beginnt am Sonntag (19. Juni 2022) um 18 Uhr im Kulturzentrum Immanuel (Sternstraße 73). Es wird Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe aufgeführt.

 Der Chor der Kantorei Barmen-Gemarke.

Der Chor der Kantorei Barmen-Gemarke.

Foto: Andreas Fischer

„Opus summum“, „größtes musikalisches Kunstwerk aller Zeiten und Völker“ – dies sind nur zwei der zahlreichen Superlative, mit denen die Nachwelt Johann Sebastian Bachs h-Moll Messe zu fassen versuchte. Mit knapp zwei Stunden Dauer sprengt sie jeden liturgischen Rahmen und weist daher eher auf ein überkonfessionelles Ideenkunstwerk hin als auf eine konkrete Verwendung im Gottesdienst.

Bach selbst wählte bescheidenere Worte, als er 1733 dem neuen sächsischen Landesherrn Friedrich August II. seine „geringe Arbeit“ überreichte, eine lutherische Messe mit lateinischem Text, bestehend aus Kyrie und Gloria.

15 Jahre später erweiterte der Thomaskantor die beiden Sätze zur „Missa tota“ und vereinte in dieser höchst anspruchsvollen Komposition eine Vielfalt von Satzarten, Klang- und Ausdrucksformen. In dieser Gestalt verlangt die h-Moll-Messe fünf Vokalsolisten, einen vier- bis achtstimmigen, versierten Chor sowie ein reich besetztes Orchester.

Heute ist die h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs weltweit meistgespieltes Großwerk. Seit 2015 gehört ihr Autograph zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Auch die Kantorei Barmen-Gemarke hat sie in ihrer über 75-jährigen Geschichte mehrfach aufgeführt. Da liegt es nahe, Bachs „opus magnum“ auch in der Jubiläumssaison ins Programm zu nehmen – als Schlusspunkt einer Phase, die den traditionsreichen Chor und sein Publikum vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt hat.

Alexander Lüken leitet dieses Konzert mit renommierten Solisten und dem Priamos-Ensemble.

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