Berta Fischer und Edoardo Paolozzi im Skulpturenpark „Irrsinnig eigenständige Position“

Wuppertal · In Tony Craggs Skulpturenpark Waldfrieden an der Hirschstraße 12 ist soeben eine Doppelausstellung aus zwei ganz unterschiedlichen Bildhauerei-Welten gestartet. Und eine Halle voller Grafik gibt’s auch.

Berta Fischer in der oberen Halle des Skulpturenparks unter ihrer großen, raumfüllenden Acrylglas-Kontruktion namens „Tiangaliron“.

Foto: Wuppertaler Rundschau/sts

Zu sehen sind – in der oberen Halle des Parks – Arbeiten der 1973 geborenen Berta Fischer: Sie verwendet transparente Materialien wie thermoplastisches Acrylglas in verschiedenen Farben, Stärken und Größen. Das Ergebnis sind filigrane Konstruktionen voller Glanz, Reflexion und schwebendem Charakter. Die aus 48 Elementen bestehende Großplastik „Tiangaliron“ beispielsweise erfüllt die Ausstellungshalle vergleichbar einer farbflirrenden Wolke.

Hausherr Tony Cragg sagt über Berta Fischer: „Das ist eine irrsinnig eigenständige Position.“ Er habe, so Cragg weiter, „einen Traum gehabt von Berta Fischers Plastiken in der oberen Halle des Skulpturenparks. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden.“

In der mittleren sowie der unteren Ausstellungshalle ist Raum für den Surrealisten und, so Tony Cragg, „wirklich großen Künstler des 20. Jahrhunderts“, den italienischstämmigen Briten Edoardo Paolozzi, der von 1924 bis 2005 gelebt hat. Zehn seiner eigenwilligen Metall-Skulpturen bestimmen das Bild in der mittleren Halle, Kopf-Arbeiten und vor allem die wilden, bunten und kleinteiligen Grafiken Paolozzis die untere Ausstellungshalle. Vor allem hier lohnt sich angesichts von überbordender Bild- und Textvielfalt genaues Hinschauen. Und es wird verständlich, warum der Mann, der jetzt 100 Jahre alt geworden wäre, als Vorläufer und Wegbereiter der britischen Pop-Art gilt.