Bethe-Stiftung verdoppelt Spenden „Buch zum Haus“ – für Gedenken voller Dynamik

Wuppertal · Die Begegnungsstätte Alte Synagoge will mit einem großen Buchprojekt ihren Beitrag zum 2021er Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ leisten. Die Bethe-Stiftung unterstützt dieses Vorhaben mit einer Spendenverdopplungsaktion, die morgen beginnt.

 In der Dauerausstellung der Alten Synagoge: Roswitha und Erich Bethe (Mitte), Begegnungsstättenleiterin Ulrike Schrader (links) und Antonia Dicken-Begerich vom Vorstand des Fördervereins.

In der Dauerausstellung der Alten Synagoge: Roswitha und Erich Bethe (Mitte), Begegnungsstättenleiterin Ulrike Schrader (links) und Antonia Dicken-Begerich vom Vorstand des Fördervereins.

Foto: Wuppertaler Rundschau/sts

Jüdisches Leben heute und seine über 1.700-jährige Geschichte auf deutschem Gebiet sichtbar und erlebbar machen: Das ist das zentrale Ziel des Festjahrs 2021, an dem sich auch die Begegnungsstätte Alte Synagoge beteiligen wird.

Dort ist seit nun schon zehn Jahren eine Dauerausstellung zur Geschichte der Juden im Tal der Wupper zu sehen, die das Haus zum einzigen jüdischen Museum des Bergischen Landes macht. Gezeigt wird hier, so Ulrike Schrader, die Leiterin der Begegnungsstätte, „das Ganze des jüdischen Lebens, weit jenseits nur der Themen Ghetto, Geld und gelber Fleck. Es geht um Gedenken voller Dynamik.“

Aus einem ständig wachsenden Schatz an einzigartigen Nachlässen mit Objekten, Fotografien, Tagebüchern und Dokumenten setzt sich eine lebendige und sich immer wieder verändernde Schau zusammen, die Vielfalt und Facettenreichtum jüdischer Geschichte anschaulich, berührend und lehrreich sowie für alle Generationen live erfahrbar zeigt.

Mit dieser Ausstellung, die auch vor zehn Jahren schon von der Bethe-Stiftung gefördert wurde, ist die Begegnungsstätte zu einem Lernort für Tausende von Schülern geworden, zu einem Ort der Begegnung und der Diskussion für Bürger – und zum Ziel früherer jüdischer Wuppertaler auf der Reise zu ihren Wurzeln.

Nach zehn Jahren folgt nun endlich eine umfassende und hochwertige Dokumentation der Ausstellung: Auf dem Plan steht ein 280-Seiten-Projekt namens „Buch zum Haus“, das den Bogen vom ältesten jüdischen Dokument der Region aus dem Jahr 1682 bis in die Gegenwart spannt. Für dieses Buchprojekt, an dem zahlreiche namhafte Experten ein breit gefächerten Themenspektrum präsentieren werden, stehen das Veröffentlichungsdatum 9. September 2021 und Herstellungskosten von etwa 50.000 Euro im Raum. Der „Trägerverein Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal“ freut sich sehr über das erneute Engagement der Bethe-Stiftung: Jede Spende bis zu 2.000 Euro, die vom 1. November 2020 bis zum 31. Januar 2021 auf dem Fördervereins-Konto eingeht, wird verdoppelt – und das bis zu einem Betrag von 25.000 Euro.

 Erich und Roswitha Bethe, deren Stiftung seit 1996 existiert und auch das Kinderhospiz im Burgholz unterstützt hat, waren am Donnerstag persönlich nach Wuppertal in die Alte Synagoge gekommen, um die Dauerausstellung anzuschauen. Erich Bethe: „Ich bin begeistert von diesen Räumen.“

Warum seine Stiftung auch das große Buchprojekt fördert, brachte Bethe so auf den Punkt: „Gedenkkultur ist ein immens wichtiger Lebensaspekt, gerade heute, wo der Antisemitismus zunimmt.“

Spendenkonto: Förderverein Begegnungsstätte Alte Synagoge IBAN: DE92 3305 0000 0000 1336 45 / BIC: WUPSDE 33XXX. Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben!): „Spendenaktion Bethe-Stiftung“ 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort