1. Held des Alltags

Die Rundschau sucht Helden des Alltags: Ein Alltagsheld in Fußballschuhen

Die Rundschau sucht Helden des Alltags : Ein Alltagsheld in Fußballschuhen

Leiter der Fußball-SparkassenCup-AG, Fußballtrainer des Nachwuchses von Viktoria Rott und Knäckebrot-Pizza-Bäcker in der Jungschar auf dem Rott: Das alles macht Kim Tholl zu unserem nächsten Helden des Alltags.

"Pfosten", schallt es durch die Turnhalle der Grundschule an der Thorner Straße, in der rund zehn Jungs in Fußballklamotten beim Aufwärmtraining versuchen, das Tor zu treffen. Am Rand steht Fußballtrainer Kim Tholl, unser Held des Alltags. "Seit fünf Jahren leite ich ehrenamtlich die SparkassenCup-AG hier an der Grundschule", erzählt der 25-jährige Student, als wir ihm beim Fußballtraining einen Besuch abstatten.

Das ist auf jeden Fall schon beeindruckend, doch die Fußball-AG allein macht Kim Tholl noch nicht zu unserem Helden des Alltags: Neben der SparkassenCup-AG trainiert er zusätzlich zwei Mal in der Woche ehrenamtlich die E-Jugend von Viktoria Rott und ist in der Jungschar der Rotter Kirche aktiv, bastelt und spielt dort mit Kindern im Grundschulalter und fährt mit ihnen in den Ferien auf Kinderfreizeit. Wenn dann noch Zeit bleibt, studiert der 25-Jährige an der Bergischen Universität Wirtschaftswissenschaften. "Ich habe in der Woche einen straffen Zeitplan. Zwei Tage bleiben für die Uni, die restlichen Tage gehen für die ehrenamtlichen Tätigkeiten drauf, zudem arbeite ich noch in der Offenen Ganztagsbetreuung an der Grundschule Thorner Straße", erzählt er.

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Seit bereits fünf Jahren trainiert Kim Tholl seine Jungs bei Viktoria Rott und in der Grundschul-AG. Auch privat dreht sich bei dem Studenten alles um Fußball, obwohl er selbst wegen einer Erkrankung nicht mehr aktiv spielen darf. Sein absoluter Herzensverein ist der WSV, völlig zum Unverständnis des Lebensgefährten seiner Mutter, Dirk Vogel, der Kim Tholl als Held des Alltags vorgeschlagen hat. "Für mich als Düsseldorfer unverständlich, aber der Verein liegt ihm echt am Herzen und er hofft insgeheim immer noch auf den Aufstieg", schrieb er zusammen mit einer Auflistung von Kim Tholls ehrenamtlichen Engagements an die Rundschau-Redaktion. "Für mich ist Kim ein echter Held des Alltags, der versucht, sich aktiv in Wuppertal einzubringen", erklärt er seine Gründe für Kim Tholls Nominierung.

Zurück in der Turnhalle der Grundschule Thorner Straße gibt Fußballtrainer Kim neue Anweisungen: "Eng am Fuß den Ball und schön dribbeln!" Auf die Frage, ob ihm seine ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht auch manchmal zu viel werden, antwortet er: "Nein, es macht einfach Spaß und man sieht, wie die Jungs Fortschritte machen und zu einer Mannschaft zusammenwachsen" — und ergänzt stolz: "Wir haben ja jetzt auch immerhin drei Mal die Meisterschaft geholt." Sogar drei Mal in Folge sind die Dritt- und Viertklässler der SparkassenCup-AG Rotter Bezirksmeister geworden.

Was Kim Tholl mit den 500 Euro, die wir ihm als Held des Alltags schenken, machen möchte, darüber hat er sich noch keine Gedanken gemacht. "Vielleicht Ferien", sagt er. "Die letzten Jahre bin ich immer nur mit der Jungschar als Betreuer in den Urlaub gefahren." Aber erst muss fleißig weiter trainiert werden, damit die Jungs von der Grundschule Thorner Straße vielleicht auch zum vierten Mal die Rotter Bezirksmeisterschaft gewinnen. Fußballtrainer Kim Tholl weiß auf jeden Fall, wie er seine Jungs anspornt: "Wer das Tor nicht trifft, der backt einen Kuchen!"