Gesundheit Woche der Wiederbelebung: Jeder kann ein Leben retten!

Wuppertal · Als Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) beteiligt sich das Helios Universitätsklinikum Wuppertal an der „Woche der Wiederbelebung“ vom 14. bis 20. September. Die Aktionstage haben das Ziel, weltweit möglichst viele Menschen in der Reanimation zu schulen.

Die Handgriffe sind nicht schwierig.

Die Handgriffe sind nicht schwierig.

Foto: succo

In diesem Jahr geben die Helios Kliniken der Region West in Videoform Impulse, die die Herzdruckmassage erklären und Tipps für die Reanimation von Senioren, Allergikern und chronisch Kranken geben.

Viele Menschen sind zwar motiviert zu helfen, wenn sie sehen, wie jemand auf der Straße bewusstlos zusammenbricht – doch häufig scheitert die Hilfe an der Unsicherheit, was genau zu tun ist. Dabei ist vor allem eins wichtig: Helfen, bis der Arzt kommt – im Idealfall mit einer effektiven Herzdruckmassage. „Wiederbeleben kann grundsätzlich jeder. Es ist nicht kompliziert und für alle gleich: Prüfen, Rufen, Drücken!“, sagt Dr. med. Stephan Müller-Botz, Leiter des Instituts für Notfallmedizin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. „Wichtig ist, dass man aktiv wird. Wer weggeht, ohne sich zu kümmern, verpasst die Chance, ein Leben zu retten.“

Prüfen, rufen, drücken! Damit ist der Ablauf gemeint, den jeder im Kopf haben sollte: 1. Prüfen: die Person ansprechen und beobachten, ob sie reagiert oder noch normal atmet 2. Hilfe rufen, unter der Notrufnummer 112 (in ganz Europa); dies kann auch durch Umstehende durchgeführt werden 3. Drücken in Form der Herzdruckmassage. in der Mitte des Brustkorbs, ca. 100 Mal pro Minute, kräftig und regelmäßig (5 bis 6 Zentimeter tief). Eine Mund-zu-Mund-Beatmung ist in Zeiten der Corona-Pandemie bei fremden Personen nicht empfohlen.

Falls ein AED, der sogenannte Defibrillator in der Nähe erreichbar ist, soll dieser zum Patienten durch einen zweiten Helfer gebracht werden und nach Einschalten den Anweisungen des Gerätes gefolgt werden. Mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.

„Durch das rhythmische Drücken des Brustkorbes wird die Pumpfunktion des stillstehenden Herzens ersetzt, das Blut weiterhin durch die Blutgefäße gepumpt und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns aufrechterhalten“, weiß der Notfallmediziner. Denn fällt diese für mehrere Minuten aus, kann das Gehirn unwiederbringlich geschädigt sein“, erklärt Dr. med. Christian Theis, Chefarzt des Notfallzentrums am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

In den vergangenen Jahren haben an vielen Kliniken in Deutschland und weltweit Schulungen stattgefunden, in denen Interessierte sich an lebensgroßen Übungspuppen mit der Technik der Wiederbelebung vertraut machen konnten. Aufgrund der Abstands- und Hygieneregelungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist dies aktuell nicht möglich. Daher haben die Helios Kliniken der Region West Schulungsvideos gedreht, die die Technik zeigen und dabei auch auf Besonderheiten bei Allergikern, älteren und chronisch kranken Patienten eingehen.

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