Kritik an Bund Warnung vor Mangel an Seniorenwohnungen

Wuppertal · In Wuppertal könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 87.300 anwachsen – das sind 18 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 24 Prozent. 2017 waren es 21 Prozent. Darauf weist die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin und fordert mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen.

 Mit Blick auf den demografischen Wandel fordert die IG BAU mehr Anstrengungen beim altersgerechten Bauen und Sanieren.

Mit Blick auf den demografischen Wandel fordert die IG BAU mehr Anstrengungen beim altersgerechten Bauen und Sanieren.

Foto: IG BAU

Die Gewerkschaft beruft sich auf eine Demografie-Prognose des CIMA Instituts für Regionalwirtschaft. „Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen in der Stadt ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern“, sagt Uwe Orlob. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Düsseldorf spricht von einer „demografischen Notwendigkeit“. Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen neu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß.

„Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot“, betont Orlob. Dieses Problem werde bereits jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil des Tages zuhause verbringen müssten. Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm „Altersgerecht Umbauen“ zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen von 150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG BAU. Der Bund müsse die Förderung mindestens verdoppeln, um das Senioren-Wohnen voranzubringen. Danach sehe es derzeit nicht aus: Laut Haushaltsplan stehen für die altersgerechte Sanierung im nächsten Jahr nur noch 130 Millionen Euro zur Verfügung.

Am Ende stehe die Lebensqualität Tausender Menschen in Wuppertal auf dem Spiel. „Es kann nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante Betreuung an der seniorengerechten Ausstattung der eigenen Wohnung scheitert“, so Orlob.

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