Der ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Terve (hallo) Finland!

Wuppertal / Kiew · "Tom Tom Tom Tom Tom Tom, I hear the music, Tom Tom Tom Tom Tom Tom, Thats how it goes, Music wakes me up every morning, Skylight seem to bring on the sun, Bluebirds chase my blues with the dawning, High of mile of work to be done..." Sind das nicht schöne Worte zu einem schönen Morgen an einem Wochenende?

 Die Finnen bei der Pressekonferenz.

Die Finnen bei der Pressekonferenz.

Foto: Peter Bergener

"Tom Tom Tom Tom Tom Tom, I hear the music, Tom Tom Tom Tom Tom Tom, Thats how it goes, Music wakes me up every morning, Skylight seem to bring on the sun, Bluebirds chase my blues with the dawning, High of mile of work to be done..." Sind das nicht schöne Worte zu einem schönen Morgen an einem Wochenende?

Diese Lyrics stammen von einem finnischen ESC-Beitrag und einer meiner ersten Berührungen mit der Eurovision im Jahre 1973. Von da an habe ich fast jedes finnische Lied der Eurovision geliebt.

Finnland nahm erstmals 1961 und danach regelmäßig teil. Das Lied "Tom Tom Tom", gesungen von Marion Rung, kam auf den sechsten Platz und war bis dahin der beste Platz der Finnen in der Eurovision. Rung ist bis heute noch eine sehr bekannte Sängerin in ihrem Land, hatte mit dem Song "El Bimbo" übrigens auch einen Hit in Deutschland und trat damit sogar auch in der ZDF-Hitparade auf.

Jedes Jahr fieberte ich bei der Eurovision mit den Finnen mit, und spätestens als dann 1979 Katri-Helena ihr "Katson sieneen taivaan" (deutsch: "Ich schau mir den blauen Himmel an") sang, wusste ich, dass Finnland eines meiner Lieblingsländer in der Eurovision ist. Als dann die besagte Katri-Helena auch noch einmal im Jahre 1993 "Tule luo" (deutsch: "Komm' zu mir") präsentierte, wusste ich: Da muss du hin zu den Finnen. Ich bin dann vor ein paar Jahren auch schon einmal in das schöne Helsinki gefahren.

Die Finnen sind sehr eurovisionsbegeistert, obwohl sie zu den weniger erfolgreichen Ländern der Eurovisions-Teilnehmer gehören. Der erste und bislang einzige Sieg gelang erst 2006 mit der Gruppe Lordi und dem Lied "Hard Rock Hallelujah". Kein anderes Land hatte bis dahin so lange auf einen Sieg warten müssen, und dennoch blieben die Finnen immer euphorisch. Zweitbestes Ergebnis Finnlands ist die oben genannte Marion Rung mit "Tom Tom Tom", dann gab es noch 1989 einen guten siebten Platz mit Anneli Saaristo und dem "La Dolce Vita".

Dass ein Sieg von Finnland in diesem Jahr möglich ist, kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber dennoch könnte es ganz weit vorne liegen. Doch kein Hard Rock, kein Tom, Tom, Tom und auch kein Dolce Vita wird es geben, sondern eine sehr schwermütige Ballade über die Amsel.

"Blackbird" heißt der Song und wird von dem Duo "Norma John" gesungen. Die beiden, das sind die Sängerin Leena Tirronen und der Pianist Lasse Piiraine, singen das traurigste Lied dieses Events. Die Amsel soll nicht mehr unter dem Fenster singen, singt Leena, und soll fortfliegen, denn die Amsel weckt in ihr die Erinnerung, als ihr Ex noch in ihrem Bett lag, Nun schaut sie aus dem Fenster, er ist nicht mehr bei ihr und sie ist einsam und alleine.

Die Bühne ist entsprechend dunkel gehalten sowie Leena auch in einem langen schwarzen Kleid auftritt, so dass das Ganze noch düsterer wirkt, doch "Blackbird" wirkt irgendwie eindringlich und hat eine magische Wirkung. Der Song ist auf jeden Fall wie geschaffen für eine Szene in einem dramatischen Kinofilm.

Ob die Zuschauer sich im 1. Semifinale darauf einlassen und "Norma John" fürs Finale wählen, darauf bin ich gespannt, denn wir Deutschen können dann leider noch nicht voten.

Nun, Dramatik genug. Jetzt heißt es wieder Wochenende und da wünsche ich allen Lesern der Wuppertaler

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