Schreiben von OB Andreas Mucke „Kultur ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft“

Wuppertal · Wuppertals Oberbürgermeister Andreas appelliert in einem Schreiben an NRW-Kultusministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und an Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien im Bund, sich für die finanzielle Unterstützung von Kulturschaffenden einzusetzen. In der vergangenen Sitzung hatte der Rat die Forderung an Bund und Land nach finanzieller Unterstützung für Kulturschaffende beschlossen.

 Wuppertals OB Andreas Mucke.

Wuppertals OB Andreas Mucke.

Foto: Max Höllwarth

„Seit März leidet die Kultur- und Veranstalterszene in höchstem Maße unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Die Situation wird vor allem für viele freie Kulturschaffende, private und auch öffentliche Kulturbetriebe von Tag zu Tag dramatischer. Die finanziellen Einbußen sind enorm“ schreibt Mucke. „Viele Kulturschaffende und Veranstalter stehen vor der (Privat-)Insolvenz. Ein großflächiges Sterben von Institutionen, Einrichtungen und Angeboten wäre auch ein dauerhaftes Veröden unseres lebendigen Stadtlebens. Kultur ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Deshalb hat der Rat der Stadt Wuppertal in einem einstimmigen Beschluss Forderungen zur Rettung der Kultur- und Veranstalterbranche an Bund und Land adressiert.“

Der Oberbürgermeister weist in seinen Schreiben darauf hin, dass es sowohl individuelle Hilfe für Kulturschaffende als auch strukturelle Hilfen für die Kulturbetriebe und Veranstalter geben müsse. „Bitte setzen Sie sich beim Bund dafür ein, dass die Mittel des Soforthilfeprogramms für Soloselbstständige auch für den Lebensunterhalt genutzt werden können. Dabei sollten bereits ausgezahlte Mittel nicht zurückgefordert werden. Zudem sollte freien Kulturschaffenden Mittel jenseits der Grundsicherung für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung gestellt werden, die über die reine Existenzsicherung hinausgehen. Das ließe sich durch eine am Kurzarbeitergeld angelehnte Lösung zur Finanzierung des Lebensunterhalts ermöglichen, auch um eine Vergleichbarkeit mit anderen fest angestellten Beschäftigten im Kulturbereich zu erreichen. Zudem müssen auch Einnahmeausfälle der Kommunen, die Theater, Museen und andere kulturelle Einrichtungen betreiben, durch einen Rettungsschirm kompensiert werden. Dieser Rettungsschirm sollte sich auch auf die Unterstützung der freien Szene und anderer privater Kulturbetriebe erstrecken können. Zugesagte Fördermittel müssen trotz abgesagter Veranstaltungen ausgezahlt werden.“

In Wuppertal hat die freie Szene selbst die Initiative ergriffen und einen eigenen Soforthilfefonds eingerichtet. Über den so genannten „EinTopf“ können in Not geratene Künstler und privatwirtschaftliche Kultureinrichtungen und -veranstalter kurzfristig zur Sicherung ihrer Existenz unterstützt werden. Dieser Fonds ist auf Spenden dringend angewiesen.

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