Wirtschaft SPD: Recht auf Homeoffice durchsetzen

Wuppertal · Wuppertaler SPD begrüßt den Plan, die Möglichkeit zum Homeoffice zu erleichtern. Sie fordert Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auf, „darin eine Chance zu sehen“.

 Symbolbild.

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Foto: Vinzent Weinbeer

„Die Gesundheit der Beschäftigten und die Reduzierung von Kontakten muss in der Arbeitswelt an vorderster Stelle stehen!", so der Wuppertaler Kreisvorsitzende Servet Köksal. Wegen der pandemischen Lage hatten sich Bund und Länder am Dienstag (19. Januar 2021) darauf verständigt, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine bis zum 15. März befristete Verordnung erarbeiten soll. Danach müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber überall dort, wo die Tätigkeiten es zulassen, den Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermögliche.

„Es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass Bundesarbeitsminister Heil und die SPD-Mitglieder in der Bundesregierung beim Thema ‚Recht auf Homeoffice‘ nicht nachlassen. Richtig gestaltet, kann ein Recht auf Homeoffice zu einer dreifachen ,Win-Win – Situation‘ führen: für den Gesundheitsschutz, für Arbeitgebende und Arbeitnehmende sowie für die Umwelt und das Klima. Die Diskussion der vergangenen Wochen hat allerdings gezeigt, dass eine progressive Arbeitsmarktpolitik leider nicht lediglich auf Einsicht setzen kann. Deshalb treibt die SPD das Thema weiter voran“, so Köksal.

Die „Einsicht in Teilen der privaten Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen in der ersten Lockdown-Phase im Frühjahr 2020“ habe nur kurze Zei gehaltent. „Wir erleben seit mehreren Wochen teilweise Arbeitgebervertretungen, die das Recht auf Homeoffice mit dem Vorwurf des Bürokratieaufwands verhindern wollen. Es wird behauptet, dass Unternehmen bereits heute, ohne Rechtsanspruch, überall Homeoffice zugestehen, wo es möglich sei. Ein Blick auf die realen Zahlen zeigt jedoch, dass diese Aussage schlichtweg nicht stimmt. In der ersten Corona-bedingten Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 haben rund doppelt so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Zuhause gearbeitet als in der zweiten Phase im Herbst 2020. Deshalb besteht Handlungsbedarf. Jetzt“ so Köksal.

Bei allen Risiken, die Homeoffice für Beschäftigte bedeuten könne, etwa die Überforderung durch eine Entgrenzung der Arbeit, würden die „Chancen bei richtiger Gestaltung“ überwiegen: „Die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf können durch Homeoffice deutlich verbessert und beispielsweise auch jungen Paaren hierdurch die Entscheidung zur Familiengründung erleichtert werden. Auch die Chance das Verkehrsaufkommen und damit Emissionen zu reduzieren, liegt auf der Hand, weil viele Pendlerinnen und Pendler lange Anfahrtswege zur Arbeit und Stau auf sich nehmen.“

Es sei an der Zeit, dass Unternehmen in den Bereichen, in denen es möglich ist, „sich von ineffizienteren Präsenzpflichten lösen und den Schritt in die digitale Gegenwart wagen“. Im Juli 2019 hatte die Wuppertaler SPD gefordert, „die Chancen der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt für beide Seiten – Arbeitgebende auf der einen und Arbeitnehmende sowie deren Familien auf der anderen Seite – zu nutzen“. Anlass waren Studien, wonach Beschäftigte, die einen Teil ihrer Arbeit von Zuhause erbringen können, besonders motiviert seien.

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