Corona-Pandemie Eine Geschichte gegen Lagerkoller

Wuppertal · Spielplätze sind gesperrt, der Zoo ist geschlossen, dazu wochenlanger Unterrichtsausfall – die Einschränkungen durch das Corona-Virus sind besonders für Kinder eine Herausforderung. Damit es zu keinem Lagerkoller kommt, haben Mitarbeiterinnen vom Sozialdienst katholischer Frauen und der evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen ein Bilderbuch gegen den Pandemie-Frust erstellt. Vorbild für die kurzweilige Geschichte mit vielen Beschäftigungsanregungen ist die siebenjährige Wuppertalerin Semra.

 Gemeinsam packen sie die Taschen: Zehra Akinci mit Tochter Semra (li. unten), dahinter Dorothee van Borre, Carina Mertens (Mitte), Nuran Cakmak (vorne re.) und Katja Dally (re.).

Gemeinsam packen sie die Taschen: Zehra Akinci mit Tochter Semra (li. unten), dahinter Dorothee van Borre, Carina Mertens (Mitte), Nuran Cakmak (vorne re.) und Katja Dally (re.).

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

„Mir ist langweilig.“ – „Ich möchte wieder in die Schule.“ – „Kann ich mein Freunde treffen?“ – „Ich habe Angst vor Corona.“: Nicht nur für Semra ist die derzeitige Situation eine außergewöhnliche. Während sie normalerweise die Wochentage in der Schule verbringt, sich am Wochenende mit ihren Freundinnen zum Spielen trifft oder Oma und Opa besucht, muss sie nun viel Zeit zu Hause verbringen.

Die durch das Corona-Virus einschränkenden Maßnahmen wie das Kontaktverbot sind nicht nur für Kinder schwierig. „Auch für Eltern ist das eine völlig neue Situation. Der Alltag wurde auf den Kopf gestellt. Viele Eltern wissen nicht, wie sie mit Fragen und Ängsten der Kinder zum Thema umgehen sollen. Auf Dauer fallen vielen Familien auch keine Beschäftigungsmöglichkeiten mehr ein“, erklärt Semras Mutter Zehra Akinci, die sich beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Mitarbeiterin engagiert. Inspiriert vom eigenen Familienleben und den Fragen ihrer Tochter zum Corona-Virus, kam Zehra Akinci die Idee, das Bilderbuch „Semra und das Corona-Tier“ zu erstellen.

Die Zeichnungen in dem Büchlein stammen alle von der jungen Mutter. Textliche Unterstützung gab es von Dorothee van den Borre, Sozialarbeiterin beim SkF. „Unser Verein setzt sich insbesondere für benachteiligte Frauen und Familien ein. Während der Entstehung der Geschichte kamen wir auf die Idee, für diese Corona-Tüten zu packen. In ihnen sind unter anderem das Buch, Malstifte, eine Maske und auch Kleinigkeiten wie Cremes für die Mütter. Ohne Sponsoren hätten wir das nicht stemmen können“, so van den Borre. Die Beschaffung der Masken organisiert der „Rotaract Club“. „Wir möchte uns auf diese Weise einbringen und helfen“, sagt Club-Mitglied Carina Mertens.

 Der bunte Inhalt der Corona-Tüte.

Der bunte Inhalt der Corona-Tüte.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Die „Corona-Tüten“ werden an Familien ausgeteilt, mit denen der SkF bereits im Rahmen seiner Arbeit in Kontakt steht. Wer Interesse an dem Buch hat, kann es sich als kostenloses PDF-Dokument hier ansehen oder als Ausdruck (gegen Druckkosten) bestellen. Dafür bitte Dorothee van den Borre kontaktieren: mvdb@wtal.de – Versand und Abholung sind möglich.

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