Corona-Pandemie Helios bietet psychologische Beratung an
Wuppertal · Unter der Nummer 0800 8123456 bietet Helios, das in Wuppertal das Universitätsklinikum betreibt, eine psychologische Beratung am Telefon an. Der Service ist kostenlos und rund um die Uhr verfügbar. Die Psychologen sind Teil der Helios Arbeitsmedizin.
„Psychologische Beratung ist für uns natürlicher Bestandteil eines guten arbeitsmedizinischen Versorgungsangebots“, sagt Dr. rer. med. Thomas Hammer, Leiter der Helios-Arbeitsmedizin. „In diesen herausfordernden Zeiten möchten wir unsere Expertise der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Für die meisten Menschen bedeuten die momentanen Veränderungen durch COVID-19 einen Ausnahmezustand: Stündlich gibt es neue Informationen, Homeoffice und Familie sind unter einen Hut zu kriegen, Sorgen um die eigene Gesundheit oder die der Angehörigen kommen hinzu. „In Krisensituationen blockieren häufig die Ängste das rationale Denken und wir neigen zu Fehleinschätzungen, was Situationen bedrohlicher erscheinen lässt“, erklärt der Arbeits- und Organisationspsychologe Paul Weber. „Unsere Aufgabe als Psychologen ist es, zuzuhören und schnelle psychologische Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Dafür schauen wir gemeinsam mit den Anrufenden, welche Ressourcen sie haben und welche wir gemeinsam aktivieren können.“
Dabei kann es sich um Konfliktberatung bei Auseinandersetzungen in der Familie und am Arbeitsplatz handeln, um das Besprechen von Ängsten und Sorgen, dem Umgang mit sozialer Isolation oder erfolgreicher Gestaltung von Homeoffice. Wichtig zu betonen ist Weber, dass die telefonische psychologische Beratung nicht den Kontakt zu Ärzten oder Psychotherapeuten ersetzt. „In diesem Rahmen können wir eine stabilisierende Funktion einnehmen, Tipps geben, Konfliktberatung anbieten oder Zeitstrukturen erarbeiten. Gegebenenfalls müssen wir auf tiefergehende psychologische Angebote verweisen.“
Weber: „In Zeiten physischer Distanz ist es wichtig, in Kontakt zu bleiben.“ Jeder Mensch hat seine eigenen positiven Strategien zum Umgang mit belastenden Situationen. Diese sind aber nicht immer zugänglich. Da kann es helfen, mit einem Experten zu sprechen, um diese zu stärken oder hervorzuholen.
An der Hotline stehen Anrufern sowohl Berater, medizinische Fachangestellte, Ärzte als auch Psychologen zur Verfügung und führen bei Bedarf auch Videosprechstunden rund um das Thema Corona durch. „Viele Anrufer informieren sich bei uns über das Virus und wie man sich schützen kann. Einige äußern zudem den Wunsch nach einem Abstrich, den wir nach den aktuellen Richtlinien des Robert-Koch-Instituts und bei Bedarf durch ein Gespräch mit einer medizinischen Fachangestellten oder einem Arzt verifizieren und eine Abstrichstelle vermitteln“, erläutert Stefan Klemmer, Geschäftsführer des Helios Call-Centers.
Neben Weber stehen bei Bedarf weitere 30 medizinische Fachangestellte, zehn Ärzte und ein zusätzlicher Psychologe für Anrufer zur Verfügung.