Corona-Pandemie Gespräche werden per Kamera gedolmetscht

Wuppertal · Die Beratung, Betreuung und die Dolmetscherdienste für die gehörlosen und schwerhörigen Menschen in Wuppertal sind trotz der Corona-Pandemie gesichert. Darauf weist der „Verein zur Förderung der Gehörlosen in Wuppertal“ hin.

 Die Buchstaben „DGS“ für „Deutsche Gebärdensprache“ im deutschen Fingeralphabet.

Die Buchstaben „DGS“ für „Deutsche Gebärdensprache“ im deutschen Fingeralphabet.

Foto: LiliCharlie - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Das Team in der Geschäfts- und Beratungsstelle arbeitet von zu Hause mit WhatsApp und WhatsApp-Kamera, auch nachts. Der Dienst ist kostenlos. „Arzt-, Behördenbesuche und andere Termine werden telefonisch vorbereitet und die Gespräche per Kamera gedolmetscht. Gehörloser und Dolmetscher haben die Kamera an und so können die Arztgespräche etc. simultan gedolmetscht werden, so finden echte Gespräche statt. Das funktioniert bestens“, so Geschäftsführer Klaus E. Altenfeld. „Beratungen finden ebenfalls per Kamera statt. Wichtige Briefe oder Schreiben, die nicht verstanden werden, oder Formulare, die ausgefüllt werden müssen, erhalten die Förderverein-Mitarbeiter per WhatsApp-Foto oder per E-Mail.“

Auf der Homepage des Vereins wird alles über Corona in leichter Sprache und in Gebärdenvideos für die Hörgeschädigten erklärt. „Leider fehlen bei vielen Pressekonferenzen zum Thema Corona-Virus die nötigen Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetscher. Es wird in einer kurzen Einblendung darauf hingewiesen, dass man die Rede mit Gebärdensprache im Internet sehen kann. Aber warum im Internet? Viele ältere Gehörlose besitzen keinen Computer oder können mit dem Internet nicht umgehen“, kritisiert Altenfeld.

Und weiter: „In der abendlichen Tagesschau sieht man Berichte aus Spanien, Italien und anderen Ländern. Hier stehen die Gesundheitsminister, die Ministerpräsidenten, die Fachleute vor der Kamera. Im unteren Bildteil, manchmal auch an der Seite dieser Redner, stehen Gebärdendolmetscherinnen und –dolmetscher. Das ist Barrierefreiheit. Wenn die Mundschutz-Maskenpflicht kommt, überlegen Sie mal, wie das bei den Hörgeschädigten denn funktionieren wird? Gesprochene Wörter müssen vom Mund abgelesen werden. Wie mit Mund- und Nasenschutz?“

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