Corona-Pandemie Apothekerkammer begrüßt Impfung durch Hausärzte

Wuppertal · Seit einem Monat wird in den 53 Corona-Impfzentren in NRW geimpft – die Zwischenbilanz fällt nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein positiv aus: Apothekerinnen, Apotheker und PTA bereiten den teils bei minus 70 Grad gekühlten Impfstoff auf, unmittelbar danach wird er von Ärztinnen und Ärzten an Risikogruppen verimpft. Die nächste Stufe stellt die Impfung beim Hausarzt da.

 Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein.

Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein.

Foto: AKNW/Rudolf Wichert

„Das wird für viele Bürgerinnen und Bürger des Landes die Realität werden“, erklärt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Denn in der Fläche, also bei den Hausärzten, sei Herdenimmunität deutlich leichter herzustellen als in zentralen Impfzentren. Möglich werde dies durch Fortschritte bei Transport, Lagerung und sonstiger Logistik der Impfstoffe. Wenn keine Hochleistungskühlung mehr nötig sei, um Impfstoffe sicher von A nach B zu bringen, dann stehe einer Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nichts mehr im Wege.

„Wenn – wie geplant – ab April auch in Arztpraxen geimpft werden kann, dann ist erneut die Apotheke vor Ort gefragt. Zusammen mit dem pharmazeutischen Großhandel werden die über 2.000 öffentlichen Apotheken im Kammerbezirk Nordrhein den Impfstoff möglichst schnell zu den Hausärzten und damit zu den Patientinnen und Patienten bringen können“, so Dr. Hoffmann. Dafür müsse natürlich ausreichend Impfstoff vorhanden sein. Dieser werde jedoch laut Bundesgesundheitsministerium im zweiten Quartal 2021 erwartet. „Sobald das gewährleistet ist“, betont Dr. Armin Hoffmann, „ist keiner schneller als wir. Mehrmals täglich werden die Apotheken des Landes teils von mehreren Großhändlern mit Arzneimitteln beliefert. Diese Logistik wird dann auch optimal für den Impfstoff zur Verfügung stehen.“

Seit Beginn der Pandemie beteiligen sich die Apothekerinnen und Apotheker an der Bekämpfung des Virus: „Von der Herstellung des damals knappen Desinfektionsmittels über die Abgabe mehrerer Millionen FFP2-Masken an Risiko-Patienten binnen weniger Wochen bis hin zur täglichen Arbeit in den Impfzentren des Landes, überall engagieren sich unsere Kolleginnen und Kollegen über alle Maßen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Mit jeder Phase der Pandemie haben sich auch die Aufgaben für die Apothekerschaft gewandelt“, so der Kammerpräsident. „Mit den Schnelltests inklusive Ergebnis-Zertifikat kommt nun eine weitere Herausforderung auf die Vor-Ort-Apotheken zu, auf die sie ebenfalls in kurzer Zeit reagieren werden.“

Nicht jede Apotheke werde jedoch wegen räumlicher, personeller und organisatorischer Aspekte dieses Angebot schnell und einfach unterbreiten können – zumal die gesetzlichen Regelungen einmal mehr quasi über Nacht in Kraft getreten seien. Alle zusätzlichen Aufgaben leisteten die Apothekerinnen und Apotheker ergänzend zum eigentlichen Kerngeschäft: der hochwertigen, beratungsintensiven flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Für Dr. Hoffmann steht jedoch fest: „Wir setzen alles daran, dass wir alle so schnell wie möglich wieder ein normales Leben führen können.“

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