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NRW-Autobahnpolizei nun im Kleinbus statt im Kombi

Neue Fahrzeuge : Autobahnpolizei nun im Kleinbus statt im Kombi

Die Autobahnpolizei in Nordrhein-Westfalen erhält 180 neue Einsatzfahrzeuge. Einige davon sind dann auch auf der A1 und der A46 sowie den Landstraßen in Wuppertal unterwegs, das zum Einzugsgebiet der Autobahnpolizei Hilden gehört.

Bis Ende dieses Jahres werden 105 Mercedes Benz Vito an die fünf Autobahnpolizeibehörden Köln, Düsseldorf, Dortmund, Münster und Bielefeld ausgeliefert. Die restlichen Fahrzeuge werden bis Ende 2023 geliefert. Damit entspricht das nordrhein-westfälische Innenministerium dem Wunsch der Autobahnpolizei, die den Kleinbus in einer Testphase favorisiert hatte.

„Kleinbus statt Kombi - das ist ein Paradigmenwechsel für die Autobahnpolizei“, sagte Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung der neuen Einsatzfahrzeuge am Donnerstag (8. April 2021) in Hilden. Dank der höheren Karosserie seien die Fahrzeuge im Autobahnverkehr präsenter als der bislang genutzte, niedrigere Kombi. Die LED-Anlage kann Warnhinweise auf eine größere Heckfläche projizieren. Aufgrund seiner Größe bietet der Vito zudem mehr Platz für die neongelbe Warnfolie, die das Fahrzeug ummantelt. „Die Sichtbarkeit ist der größte Vorteil der neuen Fahrzeuge. Denn Sichtbarkeit bringt Sicherheit“, so Reul. „Die Arbeit der Autobahnpolizei ist wegen des hohen Tempos extrem gefährlich. Das Einsatzfahrzeug ist Arbeits- und Schutzraum in einem. Ein größeres Fahrzeug ist ein echtes Sicherheits-Plus.“

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Neu sind die vier Videokameras, die vorne, hinten und an den Seiten eingebaut sind. Mit ihnen lassen sich insbesondere Verstöße in der Rettungsgasse aufzeichnen. Speziell die Seitenkameras können Fahrer plus Kennzeichen erfassen. Einige der Streifenwagen haben auf dem Dach eine aufklappbare Warn-Tafel. Sie kann während eines Einsatzes ausgefahren werden, um Warnhinweise einzublenden - zusätzlich zu der LED-Anlage im Heck. Mit der Klapptafel kommt das Einsatzfahrzeug auf eine Höhe von drei Metern.

In den Städten in Nordrhein-Westfalen wird der Mercedes Vito als normales Einsatzfahrzeug abseits der Autobahnen bereits genutzt. Die Autobahn-Version ist allerdings abgewandelt: Nicht nur durch die Seitenkameras und die Warn-Tafel auf dem Dach ist der Wagen für die Arbeit auf der Autobahn spezialisiert. Mit 239 PS ist das Fahrzeug der Autobahnpolizei auch stärker motorisiert als das Stadt-Modell mit 190 PS. „So können sich die Polizistinnen und Polizisten schneller – und das heißt in diesem Fall sicherer – in ihren Arbeitsplatz auf der Autobahn einfädeln“, sagte Reul.

Bilder:

Der Vito verfügt über mehr Platz als das Kombi-Vorgängermodell, sodass die Beamtinnen und Beamten der Autobahnpolizei mehr Stauraum für ihre Ausrüstung haben. „Absperrmaterial ist bei einem Autobahnunfall lebenswichtig“, so Reul und stellte auch eine neue Klappbake zur Verkehrsführung vor, die Pylone und Vorwarnblitzleuchte in einem ist und so die herkömmliche Pylone ersetzt.

Die Kosten für die insgesamt 180 neuen Einsatzfahrzeuge belaufen sich auf elf Millionen Euro. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen betreut rund 2.200 Kilometer Autobahnen und autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen. Dazu gehören auch eine Vielzahl von Rastplätzen sowie Tank- und Rastanlagen. Die räumliche Zuständigkeit in diesem weit verzweigten Straßennetz, in dem die Polizei zahlreiche Autobahnpolizeiwachen unterhält, liegt bei den Polizeibehörden Köln, Düsseldorf, Dortmund, Münster und Bielefeld, die jeweils eigene Verkehrsinspektion „Autobahnpolizei“ in den Direktionen Verkehr unterhalten. Ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit ist die Verkehrsüberwachung, insbesondere hinsichtlich Ablenkung durch Smartphones, zu hoher Geschwindigkeit (Raser), zu geringen Abstands (Drängler) und der Ladungssicherheit.