CDU-Kritik an OB-Plan Kaiserstraße: „Ohne Not Operation am offenen Herzen“

Wuppertal · Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Vohwinkel ist „irritiert und verärgert“ über den Plan von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, die Kaiserstraße probeweise für den Verkehr zu sperren.

Blick in die Kaiserstraße (Archivbild).

Blick in die Kaiserstraße (Archivbild).

Foto: Achim Otto

„Hier wird außerhalb der zuständigen Gremien und ohne jegliche Absprache mit den verantwortlichen Politikern vor Ort eine verkehrspolitische Experimentierfreude an den Tag gelegt, die auf eine unzumutbare Belastung für die Vohwinkeler Bürger hinauslaufen könnte“, so die Christdemokraten.

Der Fraktionsvorsitzende Carsten Heß: „Einerseits wird von der Verwaltung das auch mit Blick auf die Bundesgartenschau längst überfällige und von uns beschlossene Verkehrskonzept für Vohwinkel verwehrt, und anderseits soll nun ohne Not eine Operation am offenen Herzen der Vohwinkeler Zentralachse durchgeführt werden.“

Aus Sicht der CDU könne „ein öffentliches Brainstorming keine Grundlage für eine bürgerfreundliche Verkehrspolitik“ darstellen: „Für ein solches Vorhaben bedarf es einer soliden Machbarkeitsstudie, die im Vorfeld Auswirkungen auf die umliegenden Wohngebiete, Nebenstraßen sowie den Westring beleuchtet.“

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Henrik Gurke mahnt das fehlende Miteinander an: „Herr Schneidewind ist in erster Linie ein CDU-Oberbürgermeister. Wir haben mit allem Recht die Erwartung, dass Ideen für unseren Stadtteil gemeinsam entwickelt werden.“ Bezirksvertreter Dr. Stephan Terhorst: „Bevormundungspolitik über die Köpfe der Menschen hinweg ist kein Stil, den wir mittragen.“

 Die Initiative „Vision Vohwinkel“ möchte die Kaiserstraße zur Fußgängerzone machen. Die Animation zeigt die Idee.

Die Initiative „Vision Vohwinkel“ möchte die Kaiserstraße zur Fußgängerzone machen. Die Animation zeigt die Idee.

Foto: Vision Vohwinkel

Die Zielsetzung dieser Maßnahme sei zudem „fragwürdig“, so die CDU: „Allein durch eine temporäre Sperrung wird vor maroden Fassaden, Leerständen und Wettbüros keinerlei Aufenthaltsqualität geschaffen. Und dass selbst deutlich schönere Fußgängerzonen nicht automatisch Einzelhandel und Gastronomie anziehen, lässt sich gleich nebenan in Solingen beobachten. Die Kosten-Nutzen-Relation scheint bislang nicht zu Ende gedacht.“

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