Das Nachbarschaftsheim Wuppertal organisiert seit Sommer 2024 das Teilhabeangebot, dessen besondere Leistung Sozialminister Karl-Josef Laumann bei der Veranstaltung „Ehrenamt in Bewegung“ würdigte: „Ich spreche allen, die ein solches Ehrenamt ausüben, meine Anerkennung aus! Sich aus freien Stücken für die Allgemeinheit einzusetzen, das ist Ausdruck von Menschlichkeit, Verantwortungsbereitschaft und Solidarität für die Gemeinschaft, gerade dort, wo Menschen Hilfe und Unterstützung benötigte.“
Manuela Salem wies im Gespräch mit Laumann eindringlich auf die Not der sozialen Träger hin, derartige Angebote zu finanzieren: Das Potenzial der großen Engagement-Bereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger würde im Sozialbereich somit bei Weitem nicht ausgeschöpft: „Es bedarf dringend finanzieller Mittel für soziale Träger, um Bürgerengagement zugunsten vulnerabler Zielgruppen professionell zu organisieren. Als gemeinnützigem Verein stehen uns oft keine oder allenfalls kurz befristete Fördermittel zur Verfügung, um zum Beispiel Rikscha-Fahrten für alte und behinderte Menschen zu organisieren oder ehrenamtliche Leseförderung für Grundschulkinder zu initiieren.“
Den zunehmenden sozialen Herausforderungen in der Gesellschaft würde es gerecht werden, wenn die möglichen Synergien von Haupt- und Ehrenamt im Sozialbereich bestmöglich ausgeschöpft werden könnten. „Dazu gehört, dass Ehrenamtliche professionelle Ansprechpersonen, Fortbildungsangebote und eine würdige Anerkennungskultur bekommen“, so Salem, „und hierzu brauchen die organisierenden Einrichtungen finanzielle Mittel.“
Seit Jahrzehnten organisiert das Nachbarschaftsheim Bürgerengagement unter der Prämisse „Kein Ehrenamt ohne Hauptamt“. Die Arbeit der über 70 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird von mehreren hundert ehrenamtlich Engagierten engmaschig unterstützt.
Mit einer wachsenden Initiative ehrenamtlicher Rikscha-Fahrerinnen und -Fahrerin und barrierearmen Spezialrädern organisiert der gemeinnützige Verein seit 2024, dass alters- und behinderungsbedingt mobilitätseingeschränkte Wuppertalerinnen im Rahmen kostenloser Spazierfahrten am Leben auf den Trassen und in den Quartieren teilhaben können. Zielsetzung des Vereins ist, durch Räder in allen befahrbaren Stadtteilen zukünftig auf kurzen Wegen Menschen in ganz Wuppertal zu erreichen.