Barmer Anlagen Verschönerungsverein befürchtet Fischsterben

Wuppertal · Der sinkende Wasserstand in den Teichen bedroht die Fische, die von Besucherinnen und Besuchern der Barmer Anlagen ausgesetzt worden sind.

Dieser Teich im Ringeltal ist in weiten Teilen ausgetrocknet. Kein Wasser fließt mehr talwärts.

Foto: Klaus-Günther Conrads

„Vor allem im großen Teich schwimmen unterschiedliche Arten. Da der Wasserstand nur noch rund 20 Zentimeter hoch ist, befürchte ich ein Austrocknen und Verenden der Fische“, so Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins (BVV)

Die Verantwortlichen des BVV denken wenige Jahre zurück, als der Verein in der Öffentlichkeit massive Vorwürfe erntete, nachdem etwa ein Dutzend Fische im trockenen Teich gestorben waren. „Mit einem sechsstelligen Aufwand wurde der Teich entschlammt und die Betonschale instandgesetzt, so dass er mehr Wasser fasst. Doch auch die vorbeugende Maßnahme scheint erfolglos. Es fließt aus den oberen Anlagen und dem 1870 gebauten Stollen kein Wasser mehr bis unten. Der Ringelteich ist fast trocken und in ihm sind die vor Wochen so schönen Seerosen verdorrt. Der Wasserlauf talwärts funktioniert nicht mehr“, erklärt Dereschewitz.

Noch trügt der Schein: Der Wasserstand dürfte weiter sinken, so dass die Fische keinen Sauerstoff mehr bekommen.

Foto: Klaus-Günther Conrads

In diesem Jahr sammelt der BVV rund 50.000 Euro, um den Teich im Ringeltal zu sanieren. Den großen Teich mit Leitungswasser zu füllen, ist für den BVV angesichts der kritischen Gesamtsituation keine Alternative. Die Fische vorbeugend einzusammeln, ist dem Verein nicht gelungen.

„Mit der Entschlammung des großen Teiches, die uns finanziell sehr belastet hat, haben wir die Erwartung verbunden, dass keine Fische mehr eingesetzt werden, die im Blick auf weitere Trockenzeiten verenden könnten. Wir haben nie Fische eingesetzt! Leider haben Besucherinnen und Besucher ohne Rücksicht verschiedene Fischarten, darunter Goldfische, in den großen Teich eingesetzt. Wir halten es bei der drohenden Wasserknappheit für fragwürdig, in einer großen Hilfsaktion Tausende Liter Trinkwasser für vielleicht 25 Fische einzuleiten. Wir appellieren an alle Besucherinnen und Besucher, keine Fische in den Anlagen auszusetzen“, so Dereschewitz.

Der Barmer Verschönerungsverein trägt unterdessen immer schwerer am über 150-jährigen Erbe der Gründerväter von 1864. In den ersten 25 Jahren wurden die Barmer Anlagen gestaltet, später ging es um Erhalt und Pflege des heute mit 100 Hektar Fläche zweitgrößten deutschen Parks in bürgerschaftlichem Besitz. Zwei Weltkriege galt es zu überwinden, in den 1920er Jahren auch Rauchschäden, die Bäume absterben ließen.

Die Dürrejahre seit 2018 boten einen Vorgeschmack auf den nun mehr als deutlichen Klimawandel. Junge Bäume und Pflanzen müssen in den Sommermonaten gewässert werden. Inzwischen finden auch die alten, oft historischen Bäume im Boden nicht mehr das lebensnotwendige Nass. Dabei ist der Wald für Menschen unverzichtbar, filtert er doch Schadstoffe aus der Luft und senkt Temperaturen. Zuletzt hat Michaela Dereschewitz mot Blick auf die anhaltende Trockenheit vor Feuer gewarnt: „Bitte im Wald nicht rauchen und kein Feuer anzünden!“