„Der HSV ist noch mal stärker als die Rhein-Neckar Löwen“, findet Pütz. „Es ist eine qualitativ sehr gute Mannschaft.“ Mit 13:13 Punkten stehen die Hanseaten ordentlich da und haben auch gegen die absoluten Spitzenteams überzeugt. Höhepunkt war sicher der 39:38-Auswärtssieg gegen den Deutschen Meister Füchse Berlin.
Die Hamburger haben in Nicolaj Jörgensen einen hervorragenden Spielmacher, der seine erste Saison in der Bundesliga absolviert. Mit 77 Treffern, 13 davon per Siebenmeter, ist er erfolgreichster Schütze seines Teams vor den starken Außen Frederik Andersen (71) und Casper Mortensen (52) sowie Rückraumspieler Moritz Sauter (58). „Im Angriff spielen sie eigentlich nichts Außergewöhnliches, aber der Ballfluss ist einfach stark. Bei uns muss schon viel passen“, sagt Arnor Gunnarsson.
BHC schlägt die RN Löwen
Die beiden Trainer trauen ihrem BHC viel zu, auch wenn die Verletztenmisere eingesetzt hat. Drei Leistungsträger haben sich im November schwer verletzt. Eloy Morante Maldonado hat sich das Syndesmoseband im Fuß gerissen, Elias Scholtes fehlt mit einer Sprunggelenksverletzung, und Yannick Fraatz zog sich beim jüngsten 30:34 in Hannover einen Kreuzbandriss zu. Das Trio kommt in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz, bei Fraatz ist sogar das Saison-Aus bereits besiegelt.
„Aber wir haben auch mit dem uns zur Verfügung stehenden Kader schon in Hannover gut gespielt“, weist Pütz auf den sportlichen Aufwärtstrend im November hin. „Die Arbeitsmoral der Jungs ist riesig, alle sind voll dabei. Wir sehen das Spiel nicht als Last, sondern als Herausforderung. Außerdem hoffen wir darauf, dass die Zuschauer ein gutes Gespür für die schwierige Situation haben und uns noch mehr anfeuern.“ Beide Trainer betonen, wie gut die Atmosphäre in Düsseldorf schon gegen die Rhein-Neckar Löwen war.
Nach Lage der Dinge wird derselbe Kader zur Verfügung stehen, der auch das Match in Hannover beendet hat. Demnach wären Johannes Wasielewski und Julian Fuchs die einzigen beiden Linkshänder. Erstgenannter sowie Sören Steinhaus, Nico Schöttle und Tomas Babak würden den weiterhin dünn besetzten Rückraum bilden.
Der Club will zwar noch personell nachlegen, doch die Lage am Transfermarkt gestaltet sich schwierig. So wird es bis Sonntag keinen Neuzugang geben. Eventuell ist noch eine kurzfristige Ergänzung über ein Zweitspielrecht möglich. „Wir arbeiten an einer Lösung, noch einen Back-up auf der Bank zu haben“, sagt Pütz, der mit Gunnarsson auch im Training gewaltig improvisieren muss. So achten die Coaches darauf, die Belastung nicht zu hoch werden zu lassen. „Wir müssen immer entscheiden, was Sinn macht und was nicht.“
Tickets für das Match sind online erhältlich. Die Tageskasse öffnet ab 15 Uhr.