Wettbewerb der Stiftung „Lebendige Stadt“ Wuppertal hat das „schönste Bahnhofsumfeld“

Wuppertal · Wuppertal hat mit dem Döppersberg bundesweit das schönste Bahnhofsumfeld. Das ist das Ergebnis eines Wettbewerbs der Stiftung „Lebendige Stadt“, bei dem es insgesamt 77 Bewerbungen gab. Der Sieger wurde am Mittwochabend (10. April 2024) in Berlin verkündet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

 Der Blick auf den Hauptbahnhof.

Der Blick auf den Hauptbahnhof.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

In der Ausschreibung hieß es: „Preiswürdig sind Bahnhofsumfelder (ohne Bahnhofsgebäude), die durch ihre Gestaltung, ihr Management und ihre Mobilitätsanbindung zu einem urbanen, lebendigen Stadtraum werden. Das Anliegen der Stiftung ist es, Best-practice-Beispiele zu fördern, die für andere Städte Vorbild sein können.“

Am Ende blieben vier Bewerbungen übrig. Deren Vertreterinnen und Vertreter wurden zum internationalen Städtekongress der ECE-Unternehmensstiftung in die Bundeshauptstadt eingeladen, in dessen Rahmen die Preisverleihung stattfand. Aus Wuppertal reisten Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer und die für den Hochbau am Döppersberg verantwortliche Architektin Irene Baumbusch an.

„Der 1. Preis ist eine großartige Auszeichnung für ein Projekt, das städtebaulich und verkehrlich wirklich eine gewaltige Herausforderung war und heute so positiv von Bürgern und Gästen angenommen wird“, so Meyer. „Die Aufenthaltsqualität, die am Döppersberg geschaffen wurde, ist eine Blaupause für die Gestaltung urbaner Räume. Es ist eine schöne Anerkennung, dass das auch von außen offensichtlich wahrgenommen wird.“

Der Döppersberg war von 2010 an mehrere Jahre umgebaut worden. Dafür wurde die B7 zwischen Sommer 2014 und 2017 gesperrt. Unter anderem verschwand der Fußgängertunnel, der ob seiner Gerüche im Volksmund „Harnröhre“ genannt wurde. Stattdessen entstand eine Geschäftsbrücke als Verbindung zur Innenstadt. Der Busbahnhof wurde unterdessen von der B7 direkt vor den Hauptbahnhof verlegt. Die Kosten für den Umbau wurden 2007 auf rund 90 Millionen Euro beziffert, zwei Drittel davpn übernahm das Land.

Kritik gab und gibt es, weil das unter anderem vom „Primark“ genutzte Geschäftsgebäude entgegen der ursprünglichen Planungen deutlich nach Westen verlegt wurde und damit teilweise die Sicht auf den historischen Hauptbahnhof versperrt. Seit 2020 sind zudem Teile der Natursteinmauer mit Netzen abgedeckt, weil Teile herausbröckeln. Die Stadt befindet sich deshalb in einer juristischen Auseinandersetzung mit dem Bauunternehmen.

(red/jak)
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