Cronenberg Sonne auf dem Papsthügel

Wuppertal · Arno Hadasch verlässt BDKJ-Vorstand. Er bleibt auch künftig politisch aktiv — nicht nur für die Wuppertaler Jugend.

 Mit dem BDKJ ist jetzt Schluss. Naja, fast. Arno Hadasch hat sich in das BDKJ-Trägerwerk wählen lassen.

Mit dem BDKJ ist jetzt Schluss. Naja, fast. Arno Hadasch hat sich in das BDKJ-Trägerwerk wählen lassen.

Foto: Eduard Urssu

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) verabschiedet sich am Samstag von seinem langjährigen Vorsitzenden Arno Hadasch mit einem Festgottesdienst in der Heiligen Ewalde. Der Festgottesdienst in der Heiligen Ewalde (Hauptstraße 96) beginnt um 17 Uhr. Danach wird in den Jugendräumen der Gemeinde weitergefeiert.

Mit 40 Jahren sei er nun mittlerweile zu alt, um die Jugendlichen glaubwürdig zu vertreten, behauptet er mit einem Augenzwinkern. Arno Hadasch hat einen typisch katholischen Werdegang hingelegt, möchte man behaupten: Schüler des Erzbischöflichen Sankt-Anna-Gymnasiums, Ministrant, in der Pfarrjugend von Sankt Suitbertus und der Katholische Jugendagentur aktiv, und später, nach der Umstrukturierung der Jugendverbände, auch noch Mitglied im BDKJ-Wuppertal, für den er 2003 in den Vorstand einzog. Alles ehrenamtlich, versteht sich.

Aber auch beruflich bekennt sich Arno Hadasch zum katholischen Glauben und studierte in Wuppertal und Bochum Katholische Theologie. An der Bergischen Universität Wuppertal leitet er Seminare in Religionspädagogik und Systematischer Theologie.

Ein Leben im Einklang mit dem Glauben, aber nicht immer mit der Amtskirche. Das hat ihm auch die Arbeit im BDKJ klar vor Augen geführt. So kann er sich noch gut an einen Verbands-Beschluss auf Diözesanebene erinnern, der ausdrücklich die Anerkennung von sexueller Vielfalt unterstützte.

"Dass der BDKJ eine eigene Position vertrat, die Amtskirche allerdings eine völlig andere, sorgte natürlich für Diskussionsbedarf. Aber so muss Kirche sein: im ständigen Dialog", erklärt Arno Hadasch. Inwiefern dabei der BDKJ gerade in diesem Streitthema womöglich für einen Kurswechsel sorgen kann, bleibt vorerst ungeklärt. Zumindest kommt die Interessenvertretung dabei ihrer wichtigsten Aufgabe nach: Impulse setzen und Jugendlichen die Teilhabe an politischen Prozessen zu ermöglichen — aber nicht nur im kirchlichen Bereich. "Wir vertreten sie auch gegenüber der Politik auf städtischer und Landesebene." Ein wichtiges Thema dabei war und ist die Kinderarmut. "Diesen Punkt müssen wir stärker ins Bewusstsein rücken, mehr Menschen dafür sensibilisieren", sagt Hadasch, der als sachkundiger Bürger auch im Jugendhilfeausschuss sitzt.

Diese Aufgabe nimmt er auch künftig wahr. Überhaupt, nach seiner offiziellen Verabschiedung aus dem BDKJ-Vorstand hat sich der Südstädter für Amt und Ämter noch einiges vorgenommen. Zumindest lässt dies die Liste seiner Vorstandstätigkeiten vermuten: Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Elberfeld und stellvertretender Vorsitzender des Wuppertaler Katholikenrats.

Auf den schönsten Moment in seiner politischen Karriere für Kirche und Stadt angesprochen, hat Arno Hadasch direkt das Jahr 2005 vor Augen. "Das war die Abschiedsmesse des Weltjugendtags in Köln auf dem Papsthügel. Am Morgen war es noch kalt und nebelig. Dann aber kam die Sonne raus und alles war so ergreifend schön."

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