Vor St. Antonius in Barmen Eine Klagemauer gegen den Missbrauch

Wuppertal · Zusammen mit der Psychiatrie- und Behindertenseelsorge Wuppertal sowie einigen Engagierten hatte die Katholische Citykirche Wuppertal zu einer besonderen Aktion eingeladen: Nachdem die Klagemauer gegen den Missbrauch und Gewalt Mitte April erstmalig aufgebaut wurde, stand sie nun an der St. Antonius-Kirche in Wuppertal-Barmen (Unterdörnen 137).

 Die Klagemauer stand vor dem Portal der Kirche St. Antonius.

Die Klagemauer stand vor dem Portal der Kirche St. Antonius.

Foto: Christoph Petersen

„Sie ermöglicht auf vielfältige Weise eine Auseinandersetzung mit dem Missbrauch, der nicht nur, aber eben auch in der Kirche geschieht. Es besteht die Möglichkeit, Statements an der Klagemauer hinterlassen können (schriftlich, kreativ oder auf eine andere Weise). Ein Stein der Mauer ist dabei versiegelt; hier können persönliche Botschaften hinterlegt werden, die nicht zugänglich sein sollen“, so Pastoralreferent Dr. Werner Kleine.

Während der Aktion standen erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger bzw. Sozialarbeiterinnen für Gespräche bereit. Weitere Präsentationen der Klagemauer auch an anderen Stellen der Stadt sind in Planung. Über mögliche weitere Aktionen wird zu gegebener Zeit informiert.

 Die Klagemauer bestand aus Pappkartons mit Botschaften.

Die Klagemauer bestand aus Pappkartons mit Botschaften.

Foto: Christoph Petersen

„Missbrauch ist ein schweres Verbrechen, dass Betroffene oft ein Leben lang traumatisiert. Er geschieht in Gesellschaft und Kirche. Er geht deshalb alle an. Allerdings ist der durch Kleriker begangene sexuelle Missbrauch ist besonders perfide, widerspricht er doch allem, wofür die Botschaft, die der Kirche anvertraut ist, steht“, so Kleine. „Tatsächlich wird durch immer neue Gutachten das Ausmaß des Missbrauchs immer deutlicher, der auch durch Kleriker verübt wurde. Nichts kann den Missbrauch wiedergutmachen. Besonders desaströs ist es aber, wenn der Missbrauch nicht nur nicht aufgeklärt, sondern sogar aktiv vertuscht und Verantwortung nicht übernommen wird. Oft wurde und wird den Tätern mehr geglaubt als den Betroffenen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort